Schnieder stellt Eckpunkte vor Kompaktere Ausbildung soll Führerscheinpreis senken
16.10.2025, 09:36 Uhr Artikel anhören
Die vielen Fahrstunden machen den Führerschein besonders teuer, erklärt die Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Die Kosten für Führerscheine sind mittlerweile sehr hoch. Das will die schwarz-rote Bundesregierung ändern. Verkehrsminister Schnieder legt seinen Vorschlag dazu vor. So soll die Zahl der Fahrstunden reduziert werden. Auch die theoretischen Prüfungen sollen leichter werden.
Der Führerschein soll in Deutschland günstiger werden. Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder will an diesem Donnerstag Eckpunkte einer Reform der Fahrschulausbildung vorstellen, mit der die Kosten der Fahrerlaubnis gesenkt werden sollen. Ziel sei es, den Führerscheinerwerb bei weiterhin hohen Sicherheitsstandards bezahlbarer zu machen, hieß es aus Regierungskreisen. Nach Angaben aus der Branche kostet ein Führerschein derzeit im Durchschnitt rund 3000 Euro, unter Umständen aber auch bis zu 4500 Euro.
Schnieder hatte bereits im Sommer erklärt, ein Führerschein, der 4000 Euro oder mehr koste, sei zu teuer. Er kündigte damals an, Maßnahmen zu prüfen, die kostendämpfend wirken könnten - etwa mehr Transparenz bei den Fahrschulen. Zugleich betonte der CDU-Politiker, der Bund wolle keine Vorgaben zur Höhe der Fahrschulpreise machen.
Fahrschüler sollen am Ball bleiben
Unterstützung für eine Reform kommt von der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände, die sich für eine kompaktere Ausbildung ausspricht. "Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass bei einer kompakteren Ausbildung Fahrstunden gespart werden können", sagte der Vize-Vorsitzende Kurt Bartels der "Rheinischen Post". Denkbar seien verpflichtende Lernzielkontrollen und eine stärker verschulte Ausbildung, damit Fahrschüler "mehr am Ball bleiben". Die steigende Zahl der Fahrstunden sei der größte Kostentreiber, so Bartels.
Zugleich sprach sich Bartels für eine Entschlackung der theoretischen Prüfung aus. "Wir sind jetzt bei über 1200 Fragen für eine Fahrerlaubnis der Klasse B, das ist einfach zu viel", sagte er. Eine vereinfachte Theorie könne die Motivation der Prüflinge erhöhen, ohne die Verkehrssicherheit zu gefährden.
Union und SPD hatten im Koalitionsvertrag eine Reform für bezahlbare Führerscheine angekündigt. Die nun geplanten Eckpunkte sollen den Auftakt für konkrete Neuregelungen bilden.
Quelle: ntv.de, als/dpa