Dow Jones schließt im Minus Konjunkturdaten schicken Kurse auf Talfahrt
22.12.2022, 22:19 Uhr
Kurz vor Börseneröffnung veröffentlichte Konjunkturdaten überraschten die Märkte.
(Foto: AP)
Die US-Notenbank wird vermutlich an ihrer Zinspolitik festhalten. Dafür sprechen ein hohes Bruttoinlandsprodukt und eine gute Arbeitslosenquote. Ein großer Verlierer unter den Titeln ist Autobauer Tesla.
Überraschend gut ausgefallene US-Konjunkturdaten haben Zinserhöhungsängste geschürt und die Wall Street ins Minus getrieben. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab in New York 1,04 Prozent auf 32.990,54 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P 500 fiel um 1,44 Prozent auf 3822,6 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 2,18 Prozent auf 10.476,12 Punkte.
Kurz vor Börseneröffnung veröffentlichte Konjunkturdaten überraschten die Märkte. Während das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das dritte Quartal höher ausfiel als erwartet, stieg die Zahl der Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe weniger schnell. Beide Daten deuten auf eine bessere Entwicklung der US-Wirtschaft hin als es der Markt angenommen hatte, und geben Hinweise auf künftige Schritte der US-Notenbank (Fed). "Die BIP-Daten haben die Erwartungen übertroffen", sagte Sam Stovall, Anlagestratege bei CFRA Research in New York.
Die Daten schürten Befürchtungen, dass die Wirtschaft nicht so leicht aufgebe und sich gegen die restriktive Zinspolitik der Fed wehre. Dies werde die Notenbank wahrscheinlich dazu zwingen, die Zinsen für eine längere Zeit hochzuhalten. Die Fed hat den Leitzins jüngst um einen halben Prozentpunkt angehoben auf die neue Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent. Zuvor hatte sie viermal in Folge noch größere Zinsschritte vollzogen - um jeweils 0,75 Prozentpunkte.
Bei den Einzelwerten lagen fast alle Unternehmen des Dow Jones Index - eine Ausnahme war etwa Sportartikelhersteller Nike - im Minus. Am Dienstag hatte der Sportartikel-Riese mit unerwartet starken Quartalszahlen die Wall Street beflügelt. Vor allem Technologiewerte mussten nach der Veröffentlichung der Konjunkturzahlen wegen der Zinssorgen der Anleger Kursverluste hinnehmen.
Die Aktien von Apple, Amazon und Microsoft fielen bis zu 3,4 Prozent. Außerdem erreichten die Titel von Tesla nach der Veröffentlichung einer Rabattaktion auf der Website des US-Elektroautobauers den tiefsten Stand seit November 2020. Die Wertpapiere stürzten um 8,88 Prozent auf 125,35 Dollar ab. Zuvor hatte der von Elon Musk geleitete Konzern Rabatte in Höhe von 7500 Dollar für in diesem Monat ausgelieferte Elektrofahrzeuge angeboten. Dies steigerte die Ängste der Anleger, dass die Nachfrage nach Tesla-Fahrzeugen angesichts der hohen Inflation zurückgeht. Unabhängig davon untersucht der US-Senat Medienberichten zufolge, ob Tesla bei seiner Produktion Materialien verwendet, die in der chinesischen Region Xinjiang unter Zwangsarbeit hergestellt wurden.
Quelle: ntv.de, lve/rts