Nüsse, Wasser, ErbschaftssteuerKorean-Air-Familie kriegt wieder Ärger

Die Skandal-Familie des Korean-Air-Chefs sorgt erneut für Schlagzeilen. Nach der Nuss-Affäre, einer Wasserattacke auf einen Geschäftspartner und Angriffen auf Hausangestellte müssen sich die Chos nun mit einem weiteren brisanten Vorwurf auseinandersetzen.
Die Familie des Chefs der Fluggesellschaft Korean Air hat es nicht leicht. Die Staatsanwaltschaft in Südkorea hat nach Medienberichten die Unternehmenszentrale erneut durchsucht. Korean Air steht unter Verdacht der Steuerhinterziehung durch die Familie des Vorsitzenden Cho Yang Ho. Die Ermittler hätten Dokumente und anderes Material in der Firmenzentrale in Seoul sichergestellt, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap. Ein Sprecher von Korean Air bestätigte die Durchsuchung, nannte aber keine Details.
Laut Yonhap stehen die Ermittlungen unter anderem im Zusammenhang mit einer Erbschaft, für die die Familie keine Steuern gezahlt haben soll. Auch gehe die Staatsanwaltschaft verdächtigen Transaktionen über die Bankkonten der Familie Cho nach. Es bestehe der Verdacht, dass schwarze Kassen angelegt worden seien.
Wutausbrüche und Verdacht auf Schmuggel
Die Familie des Firmenvorsitzenden war zuletzt mehrmals in die Negativschlagzeilen geraten. Vor wenigen Tagen hatte die Polizei die Ehefrau des Firmenchefs wegen angeblicher Angriffe auf Hausangestellte und Bauarbeiter befragt. Der 69-Jährigen wird vorgeworfen, Fahrer und Hausangestellte angegriffen zu haben sowie Bauarbeiter, die ihr Haus renovierten und ein zu Korean Air gehörendes Hotel bauten. Sie soll vor den Betroffenen geflucht und geschrien, sie geohrfeigt und getreten haben. Auch eine Schere soll Lee geworfen haben.
Im April hatten Ermittler der Zollbehörde Büros von Korean Air wegen des Verdachts durchsucht, die Familie könnte Luxuswaren ins Land geschmuggelt haben. Wenige Tage zuvor hatte sich Cho für das Verhalten seiner jüngsten Tochter Cho Hyun Min entschuldigt, weil sie bei einem Geschäftstreffen dem Manager einer Werbefirma Wasser ins Gesicht geschüttet haben soll.
Cho Hyun Min ist die Schwester von Cho Hyun Ah, die vor drei Jahren wegen Gefährdung der Luftfahrtsicherheit zunächst zu einer Haftstrafe und später zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Sie war in einem Flugzeug von Korean Air in Rage geraten, weil ihr Nüsse in einer Tüte und nicht in einer Schale gereicht wurden. Als Folge eines Streits wurde die Maschine von der Startbahn auf einem Flughafen in New York wieder zum Gate gezogen.