Wirtschaft

Abgas-Manipulation im SUV-Modell Kraftfahrtbundesamt prüft Verdacht gegen BMW

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Niedrige Werte bei ausgeschalteter Klimaanlage? Der Verdacht richtet sich auf das BMW-Modell X3.

Niedrige Werte bei ausgeschalteter Klimaanlage? Der Verdacht richtet sich auf das BMW-Modell X3.

(Foto: REUTERS)

Im Diesel-Abgas-Skandal ist BMW bislang glimpflich davon gekommen. Nun geht das Kraftfahrtbundesamt dem Verdacht auf eine verbotene Abschalteinrichtung beim SUV-Modell X3 nach. Der Autobauer bestätigt ein Anhörungsverfahren.

Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge ein Anhörungsverfahren gegen BMW wegen des Verdachts der Abgas-Manipulationen beim SUV-Modell X3 gestartet. Laut "Bild" sagte ein Behördensprecher der Zeitung, es gehe um den Verdacht einer unzulässigen Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung eines X3 mit Zwei-Liter-Dieselmotor. Das Blatt verweist auf interne Akten, wonach das Auto weniger Stickoxide ausstoße, wenn die Klimaanlage ausgeschaltet sei. Das sei bei Labortests in der Regel der Fall.

Wie viele Fahrzeuge betroffen sind, blieb in dem "Bild"-Bericht offen. Die Zeitung schrieb weiter, angesprochen auf den Bericht über das aktuelle Verfahren habe ein BMW-Sprecher erklärt, die Anhörung sei weiterhin anhängig. Deshalb werde sich BMW in diesem Zusammenhang nicht äußern.

BMW widersprach Vorwürfen der DUH

Im Juni hatte die Deutsche Umwelthilfe (DUH) dem Automobilkonzern eine Manipulation von Abgaswerten vorgeworfen. Tests hätten in einigen Fällen eine 49-fache Überschreitung der Grenzwerte für Stickoxidemissionen ergeben. Bei dem Modell X3 sah die DUH Belege ein sogenanntes Thermofenster, das bei warmen und kühlen Außentemperaturen aktiviert wird.

BMW widersprach den Vorwürfen. "Die DUH hat altbekannte Vorwürfe wiederholt. Ähnliche Anschuldigungen konnten in der Vergangenheit klar widerlegt werden", erklärt das Unternehmen im Juni. Im Oktober scheiterte die Umweltorganisation dann mit einer Klage gegen BMW. Ein Insider erklärte laut "Bild", BMW sei offenbar sehr geschickt vorgegangen, deshalb habe es so lange gedauert, etwas zu finden.

Der Diesel-Skandal in der deutschen Automobilwirtschaft hat in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt. Seinen Anfang nahm er, als der BMW-Rivale Volkswagen 2015 auf Druck der US-Umweltbehörde EPA zugab, Diesel-Abgaswerte durch eine Software manipuliert zu haben.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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