Wirtschaft

Etwas weniger Globalisierung? Kurze Lieferketten sparen Zeit und sichern Nachschub

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(Foto: picture alliance/dpa)

Funktionierende Lieferketten sind die Basis, damit unsere Wirtschaft rund läuft. Schon kleinste Störungen haben massive Auswirkungen. Und der Weg nach China ist lang. Auch unsere Nachbarn haben viel zu bieten. Haben wir das schon ausgeschöpft?

Wie ein Netz überspannen Lieferketten unseren Globus: Schiffe und Frachtflieger, Züge und LKW sorgen dafür, dass erst die Rohstoffe und dann die Waren ihren Weg von A nach B finden. Der weltweite Handel hat uns Wohlstand gebracht, doch er ist störanfällig. Die Corona-Pandemie hat uns das mehr als deutlich vor Augen geführt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat uns zudem gezeigt, dass wir auch nicht mehr mit jedem Land Handel treiben wollen.

Auch wenn wir beim Gas inzwischen nicht mehr am Tropf von Russland hängen: In vielen anderen Bereichen ist unsere Abhängigkeit groß. Zum Beispiel bei Medikamenten. Von Indien und China aus bedienen wenige Hersteller den Weltmarkt, erklärt Matthias Weber, Finanzvorstand des Generika-Herstellers Hexal, im Podcast "Wirtschaft Welt & Weit". Dort seien die Lohnkosten am niedrigsten. "Wenn wir weiterhin günstige Arzneimittel haben wollen und damit auch einen Beitrag leisten zu einem erschwinglichen Gesundheitsbudget, sind wir darauf angewiesen, dass wir da einkaufen, wo es am günstigsten ist", so Weber.

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Und doch werden auch bei uns immer wieder Medikamente knapp. Brauchen wir also etwas weniger Globalisierung? Sollten wir weniger Waren um die halbe Welt schiffen und mehr in Deutschland produzieren? Oder noch stärker mit unseren europäischen Nachbarn zusammenarbeiten? Das verkürzt die Lieferketten und macht sie widerstandsfähiger, ist aber mit Investitionen verbunden. Wer trägt die Kosten? Und was ist uns Friendshoring, also der Handel mit Ländern, die unsere Werte teilen, wert? Über dies und mehr spricht Host Mary Abdelaziz-Ditzow in der neuen Podcast-Folge mit Gästen, die das Netz der Lieferketten aus ihrem Arbeitsalltag ganz genau kennen.

Mit dabei ist neben Hexal-Finanzvorstand Matthias Weber auch Angela Titzrath, Vorstandschefin der Hamburger Hafen und Logistik AG, die den Einstieg der chinesischen Reederei Cosco bei einem Hafenterminal einzuschätzen weiß. Weitere Gäste sind Angelika Huber-Straßer, Regionalvorständin Süd bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG sowie Marion Höllinger, Vorstandssprecherin der HypoVereinsbank. Die Diskussionsrunde wurde auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel aufgezeichnet.

Wirtschaft Welt & Weit

Was muss Deutschland tun, um in der Wirtschaftswelt von morgen noch eine wichtige Rolle zu spielen? Von wem sind wir abhängig? Welche Länder profitieren von der neuen Weltlage? Das diskutiert Andrea Sellmann im ntv-Podcast "Wirtschaft Welt & Weit" mit relevanten Expertinnen und Experten.

Alle Folgen finden Sie in der ntv-App oder überall, wo es Podcasts gibt: bei RTL+ Musik, Apple Podcasts, Google Podcasts, Spotify, Amazon Music oder Deezer. Für alle anderen Podcast-Apps können Sie den RSS-Feed verwenden.

Quelle: ntv.de

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