Wirtschaft

Teileinstieg bei Air Berlin? Lauda möchte Niki übernehmen

Kennt sich aus im Cockpit: Der Airline-Unternehmer und frühere Rennfahrer Niki Lauda.

Kennt sich aus im Cockpit: Der Airline-Unternehmer und frühere Rennfahrer Niki Lauda.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ist das die Lösung für Air Berlin? Die österreichische Rennfahrer-Legende Lauda erwägt ernsthaft, die einst von ihm aufgebaute Air-Berlin-Tochter Niki aus der Insolvenzmasse herauszulösen. Für den Blick in die Bücher will er sich bis zu drei Wochen Zeit nehmen.

Der Unternehmer Niki Lauda will eigenen Angaben zufolge in den kommenden Wochen einen Kauf der von ihm gegründeten Gesellschaft Niki prüfen. "Also Mitte, Ende September sollte es Klarheit geben. Dann kann ich sagen, was machbar ist", sagte der frühere Rennfahrer der Zeitung "Österreich".

Ab Mittwoch würden die Zahlen der Air-Berlin-Tochter geprüft, was zwei bis drei Wochen dauere, erklärte Lauda. "Dann wissen wir, was Sache ist, wie Niki dasteht, und können entscheiden."

Bis zu drei Wochen?

Sollte der Blick in die Bücher tatsächlich zwei bis drei Wochen dauern, dann könnte der österreichische Unternehmer mit dem eng gesteckten Zeitplan bei Air Berlin in Konflikt kommen. Aus dem Umfeld des Gläubigerausschusses hieß es, die Teilnehmer dieses Gremiums könnten bereits bei ihrer nächsten Sitzung am 15. September über die bis dahin eingegangenen Angebote entscheiden.

Interessenten könnten bis 13. September Gebote abgeben und ihre Konzepte vorstellen, hatte es erst am Vortag aus Verhandlungskreisen geheißen. Ein nach diesem Termin eingereichtes Angebot von Lauda für eine Übernahme von Niki käme dann unter Umständen zu spät - vor allem, falls es ein aus der Sicht des Gläubigerausschusses attraktiveres Angebot für eine Komplettübernahme gäbe.

Lufthansa in der Startposition

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin hatte vor zwei Wochen einen Insolvenzantrag gestellt. Marktführer Lufthansa gilt bislang als aussichtsreicher Bieter für einen Großteil des Flugbetriebs.

Lauda hatte wie vier andere Mitbewerber jegliche Vorfestlegung auf die Lufthansa kritisiert und darauf gepocht, die gleichen Chancen wie der Konzern zu bekommen. Auch die vergleichsweise kleine Gesellschaft Germania fürchtet, dass die Wettbewerber bevorzugt werden. Die Airline geht daher vor Gericht gegen einen 150 Millionen Euro schweren Staatskredit an Air Berlin vor.

Lauda hatte die Fluggesellschaft Niki 2003 gegründet. Kurz darauf stieg Air Berlin als Teilhaber ein und übernahm die Airline bis 2011 schließlich komplett. Mit der Branche und ihren speziellen Anforderungen ist die Rennfahrerlegende Lauda bestens vertraut. Über Jahre hinweg saß der Unternehmer bei Air Berlin im Verwaltungsrat. Zudem besitzt er einen eigenen Pilotenschein und kennt sich daher auch mit den Arbeitsbedingungen im Cockpit eines Verkehrsjets aus.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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