Wirtschaft

Hilfe für die gesetzliche Rente Lindner will wohl Post-Aktien für Aktienrente nutzen

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Eine öffentlich-rechtliche Stiftung soll laut Lindner den Rentenfonds verwalten.

Eine öffentlich-rechtliche Stiftung soll laut Lindner den Rentenfonds verwalten.

(Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

Bundesfinanzminister Lindner wirbt seit Mitte Januar verstärkt für die Aktienrente, die sein Ministerium inzwischen "Generationenkapital" nennt. Während viele Details noch unklar sind, kristallisiert sich heraus, welche Unternehmensbeteiligungen infrage kommen.

Zum Aufbau eines Kapitalstocks für die geplante Aktienrente will Bundesfinanzminister Christian Lindner einem Medienbericht zufolge Aktienanteile des Bundes an der Deutschen Post in den Sonderfonds übertragen. Das berichtet der digitale Mediendienst Table Media laut Vorabbericht. Die angestrebte Startsumme für den von Lindner bereits angekündigten Kapitalstock mit dem Namen "Generationenkapital" liege bei zehn Milliarden Euro.

Das Finanzressort wies dies zurück und verwies auf noch ausstehende Entscheidungen zur Gestaltung des geplanten Fonds. Eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums nannte den Bericht eine zum jetzigen Zeitpunkt "gegenstandslose Spekulation". Ein Gesetzentwurf liege noch nicht vor. Auch sei noch nicht klar, ob Sacheinlagen bei dem geplanten "Generationenkapital" überhaupt möglich seien; daher gebe es auch keine Entscheidungen über konkrete Beteiligungen.

An der Deutschen Post halte der Bund über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) gut 20 Prozent der Anteile. Das entspreche nach aktuellem Börsenwert ebenfalls rund zehn Milliarden Euro, hieß es weiter. Die Deutsche Post befürchte jedoch, dass die Verwaltung des geplanten "Generationenkapitals" durch ein solch großes Post-Aktienpaket unter Verkaufsdruck geraten könnte, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden, berichtete Table Media unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Käme es dann tatsächlich zum Verkauf, könnte die Aktie insgesamt unter Druck geraten.

Andere Unternehmensbeteiligungen kommen eher nicht für ein solches Manöver infrage, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Unternehmens- und Ministeriumskreise. Die Deutsche Telekom gilt als Teil der kritischen Infrastruktur, die Commerzbank würde derzeit zu wenig abwerfen.

Für die Aktienrente soll ein Fonds eingerichtet werden, den der Bund mit Grundkapital füllt. Eine öffentlich-rechtliche Stiftung soll das Geld verwalten und vor allem gewinnbringend anlegen - unter anderem in Aktien. Die Renditen fließen der gesetzlichen Rentenversicherung zu; mögliche Verluste würde der Bund ausgleichen. Finanzminister Lindner möchte die Anlageentscheidungen dem Kenfo übertragen - diese Stiftung verwaltet den Fonds zur Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung von Atommüll.

Dieses Jahr stellt der Bund zehn Milliarden Euro für den künftigen Rentenfonds bereit. Lindner schwebt darüber hinaus vor, in einer "Ansparphase" 15 Jahre lang mindestens zehn Milliarden Euro jährlich einzuzahlen. Erst danach soll die Rendite des Fonds ins Rentensystem fließen. Abschließend geklärt ist dies in der Koalition aber noch nicht.

Quelle: ntv.de, jki/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen