Nach hohem Betriebsverlust Lufthansa erwartet nach Streiks starken Reisesommer
30.04.2024, 11:11 Uhr Artikel anhören
Die Lufthansa blickt zuversichtlich in die nahe Zukunft: Die Buchungen des Sommerflugplans liegen 16 Prozent über den Buchungen des Vorjahres.
(Foto: dpa)
Das erste Quartal des Jahres ist für die Lufthansa von Streiks ihres Personals und einem hohen Betriebsverlust geprägt. Deshalb stellt die Airline nun ein umfangreiches Sparprogramm vor. Für den bevorstehenden Sommer zeigt sich das Unternehmen optimistisch.
Die Lufthansa setzt nach der Belastung durch Streiks im ersten Quartal auf eine starke Sommersaison. Die globale Nachfrage bleibe stark, vor allem bei Privatreisenden, aber auch Geschäftsreisen nähmen wieder zu, erklärte die Lufthansa. Bei so vielen Urlaubszielen wie nie zuvor im Programm lägen die Buchungen für den Sommerflugplan 16 Prozent über Vorjahr. "Das Unternehmen erwartet erneut einen sehr guten Reisesommer". Allerdings rechnet der Vorstandschef Carsten Spohr für 2024 konzernweit nur noch mit einem Flugangebot von 92 statt 94 Prozent des Niveaus aus der Zeit vor der Corona-Krise.
Zunächst muss aber vor allem die Hauptmarke Lufthansa nach den Tarifkonflikten im eigenen Haus und an Flughäfen hohe Streikkosten von 350 Millionen Euro verdauen. Die Airline steuert mit einem Sparprogramm dagegen. Dabei wolle sie vor allem Sachkosten senken, Neuprojekte stoppen und Einstellungen in der Verwaltung prüfen, teilte das im MDax gelistete Unternehmen bei der Vorlage der endgültigen Quartalszahlen in Frankfurt mit.
Wie das Unternehmen schon Mitte des Monats bekannt gegeben hatte, verdreifachte sich der Betriebsverlust im saisonal schwachen Auftaktquartal auf 849 Millionen Euro. Hauptgrund waren die Kosten durch Flugausfälle infolge von Streiks des Boden- und Kabinenpersonals von Lufthansa sowie des fliegenden Personals bei der österreichischen Tochter Austrian Airlines. Trotz der Beilegung aller Tarifkonflikte sind die Folgen auch im zweiten Quartal noch zu spüren, weil verunsicherte Kunden lieber bei anderen, von Arbeitskampf verschonten Airlines buchten.
Das Betriebsergebnis von April bis Juni wird unter Vorjahr erwartet, im zweiten Halbjahr dann über Vorjahr. Die Lufthansa hatte wegen der stark gestiegenen Kosten die Jahresprognose eines bereinigten operativen Gewinns um eine halbe Milliarde Euro auf 2,2 Milliarden Euro gesenkt. Unter dem Strich erhöhte sich der Verlust im ersten Quartal um 57 Prozent auf 734 Millionen Euro.
Quelle: ntv.de, mes/rts/dpa