Wirtschaft

179 neue Milliardäre Mega-Vermögen wachsen in Rekordtempo

Allein in China wurden im vergangenen Jahr jede Woche zwei weitere Menschen zu Milliardären. Weltweit wächst das Vermögen der Superreichen so schnell wie nie zuvor. Doch Experten der Großbank UBS warnen vor einem Rückschlag für die Reichsten der Reichen.

Das Vermögen der Superreichen ist im vergangenen Jahr so stark gewachsen wie nie zuvor. Boomende Aktienmärkte, steigende Immobilienpreise und Wirtschaftswachstum auf breiter Front ließen die Vermögen der Milliardäre weltweit 2017 zum Vorjahr um 19 Prozent auf die Rekordsumme von 8,9 Billionen Dollar klettern. Das geht aus Berechnungen der Beratungsgesellschaft PwC und der Schweizer Großbank UBS hervor.

Dieses gewaltige Vermögen ist in Euro umgerechnet mehr als doppelt so hoch wie die gesamte jährliche Wirtschaftsleistung von Deutschland als größter Volkswirtschaft Europas (2017: knapp 3,3 Billionen Euro). Die Summe verteilt sich dem Bericht zufolge auf 2158 Männer und Frauen. Im Schnitt kommen diese auf ein Vermögen von 4,1 Milliarden Dollar. Im Vorjahr lag die weltweite Zahl der Milliardäre auf der inzwischen erweiterten Datenbasis bei 1979. Eingerechnet werden in die Zahlen sämtliche Vermögenswerte: Unternehmen, Firmenbeteiligungen, private Immobilien, aber auch Kunstsammlungen.

Vor allem in China zeigt der Trend seit Jahren nach oben. 2017 waren Chinas Superreiche mit einem Vermögensplus von 39 Prozent auf 1,12 Billionen Dollar Hauptprofiteure des weltweiten Zuwachses. 373 Chinesen zählt die Studie aktuell zum Club der Milliardäre nach 318 ein Jahr zuvor. Sie sind im Schnitt mit 55 Jahren jünger als der Durchschnitt der Milliardäre weltweit mit knapp 64 Jahren.

"Wir sehen seit Jahren eine Entwicklung von der westlichen Welt nach Asien, in die Neue Welt", sagt Caroline Kuhnert, die das Geschäft der UBS mit vermögenden Kunden unter anderem in Europa leitet. "Den größten Zuwachs gibt es bei den Milliardären in Asien: Im Durchschnitt drei neue Milliardäre pro Woche im Jahr 2017, zwei davon Chinesen. Dieser Trend hat sich sicherlich auch 2018 fortgeführt."

Aktienvermögen könnten um 20 Prozent schrumpfen

Auch in Deutschland ist die Zahl der Milliardäre binnen Jahresfrist weiter gewachsen: von 117 auf 123. Das ist den Angaben zufolge mit plus 5 Prozent der größte Zuwachs im europäischen Vergleich. Jeder fünfte Milliardär in Europa (20 Prozent) stammt aus Deutschland. In Italien gibt es demnach aktuell 43 Superreiche, in der Schweiz 36. "Sehr viele Milliardäre sind als Unternehmer tätig und das - gerade in Deutschland - oft seit Generationen", sagt Maximilian Kunkel, Chefanlagestratege in der Vermögensverwaltung der UBS in Deutschland.

Erfolg versprechen demnach Engagements in den Bereichen Konsum, Einzelhandel, Immobilien und Biotechnologie. "Es ist nicht so, dass sich all diese Leute einfach darauf ausruhen und sagen: 'Zum Glück kommt die Liquiditätsschwemme der EZB', und dementsprechend: 'Wir werden immer vermögender'", betont Kunkel.

Die UBS/PwC-Studie sieht einen zunehmenden Trend zu Milliardären, die es mit einer guten Geschäftsidee aus eigener Kraft in den Club der Superreichen geschafft haben: Von den 332 Aufsteigern im Jahr 2017 waren 199 sogenannte Selfmade-Milliardäre, 89 davon kamen aus China.

Allerdings haben die Experten auch schlechte Nachrichten für die Reichen: Der von US-Präsident Donald Trump ausgelöste Handelskonflikt zwischen den USA und China bedrohe die Vermögen in den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Nach Einschätzung der UBS könnte der Wert der Aktien in den USA und den asiatischen Schwellenländern um 20 Prozent gegenüber dem Sommer dieses Jahres sinken. Da das Vermögen der meisten Milliardäre hauptsächlich aus Aktien besteht, dürften diese erhebliche Einbußen erleiden.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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