Wirtschaft

"Unaufgeregt, aber konsequent" Mercedes schwört Management auf strengen Sparkurs ein

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Mercedes nimmt weiter die Fixkosten ins Visier.

Mercedes nimmt weiter die Fixkosten ins Visier.

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Die Autobranche durchläuft derzeit ein Tal. Die Wirtschaft stottert, der Absatz in China lahmt. In den Unternehmen regiert der Rotstift. Da ist Mercedes keine Ausnahme. Die Stuttgarter wollen sich mit Milliarden-Einsparungen auf Effizienz trimmen. An den Job-Garantien soll nicht gerüttelt werden.

Nach Volkswagen und Ford zückt mit Mercedes der nächste Autobauer hierzulande den Rotstift und konkretisiert angesichts mauer Geschäfte sein Milliarden-Sparprogramm. "In den kommenden Jahren werden wir unsere Kosten um mehrere Milliarden Euro jährlich senken", teilte eine Sprecherin mit. Wie genau gespart werden soll, ließ sie offen - ebenso wie Fragen nach etwaigen Stellenstreichungen.

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Zur Begründung für den Sparkurs verwies der DAX-Konzern auf die angespannte Situation in der Branche: "Die Wirtschaftslage bleibe weltweit extrem volatil. Nur durch eine nachhaltige Steigerung der Effizienz bleibe man finanziell stark und handlungsfähig." Signifikante Einsparungen - unter anderem bei den Fixkosten - hätten das Unternehmen in eine gute Ausgangsposition gebracht.

"Diesen Weg gehen wir unaufgeregt, aber äußerst konsequent weiter", hieß es. "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" hatten zuvor darüber berichtet, dass die Konzernspitze das höhere Management auf den verschärften Sparkurs eingeschworen hatte.

Konkrete Maßnahmen oder Beschlüsse seien am Mittwoch aber nicht genannt worden, hieß es. Die Beschäftigungssicherung, die für den Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland gilt, stehe jedoch nicht infrage, betonte Mercedes gegenüber den Zeitungen. Diese Vereinbarung - intern "Zusi 2030" - genannt, schließt betriebsbedingte Beendigungskündigungen grundsätzlich bis Ende 2029 aus.

Mercedes hatte Ende Oktober einen Gewinneinbruch für das dritte Quartal vermeldet: Das Konzernergebnis fiel binnen Jahresfrist um mehr als die Hälfte auf 1,7 Milliarden Euro. Der Umsatz ging um fast sieben Prozent auf 34,5 Milliarden Euro zurück. Diese Finanzergebnisse entsprächen nicht den Ansprüchen, die man bei Mercedes habe, teilte Finanzchef Harald Wilhelm damals mit. Zu dieser Gelegenheit hatte der Manager auch angekündigt, nun noch mehr auf Kosten und Effizienz achten zu wollen. Jeden Stein wolle man umdrehen.

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Mercedes hat aktuell Schwierigkeiten - vor allem in China. Die teuren Modelle mit dem Stern laufen dort gerade nicht so gut wie gedacht. Für das laufende Jahr zeichnet sich auch keine Besserung ab. Die teuren Autos sind aber das Kernelement der Strategie von Konzernchef Ola Källenius. Sie haben den Schwaben in den vergangenen Jahren Rekorde eingebracht.

Mit der Wirtschaftsflaute in der Volksrepublik sind die wohlhabenden Mercedes-Kunden aber unerwartet sparsam geworden. Außerdem wächst die Konkurrenz heimischer Autobauer in dem Land, das für die deutschen Hersteller über viele Jahre der Wachstumsgarant war.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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