Nutzerdaten mit Dritten geteilt Meta zahlt wegen Facebook-Streit 725 Millionen Dollar
24.12.2022, 00:31 Uhr
Meta gibt zwar kein Fehlverhalten zu - zahlt dafür aber eine Menge Geld.
(Foto: REUTERS)
Beim US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 gibt Facebook die Daten seiner Nutzer weiter - illegalerweise. Nun muss der Mutterkonzern Meta ein weiteres Mal dafür tief in die Tasche greifen. Eine Sammelklage von Nutzern ist erfolgreich.
In einem Rechtsstreit wegen der Weitergabe privater Daten an Dritte hat der Facebook-Mutterkonzern Meta sich zur Zahlung von 725 Millionen Dollar bereiterklärt, um den Streit beizulegen. Das ging aus Gerichtsunterlagen hervor, die im US-Bundesstaat Kalifornien veröffentlicht wurden. Nach den Bedingungen der Einigung räumt Facebook kein Fehlverhalten ein. Ein Bundesbezirksrichter in San Francisco muss das Übereinkommen noch absegnen.
Es handele sich um "den größten jemals in einer Datenschutz-Sammelklage" erreichten Betrag und die größte Summe, die Facebook je gezahlt habe, um eine private Sammelklage beizulegen, erklärten die Anwälte der Kläger. "Wir haben eine Einigung angestrebt, da dies im besten Interesse unserer Gemeinschaft und Aktionäre ist", teilte Meta-Sprecherin Dina El-Kassaby Luce mit. "In den vergangenen drei Jahren haben wir unser Vorgehen zum Datenschutz überarbeitet und ein umfassendes Datenschutzprogramm eingeführt."
Im vergangenen August war bekannt geworden, dass Facebook in diesem Fall eine vorläufige Einigung erzielt habe. Die Summe und die Bedingungen waren nicht genannt worden.
Schon Milliarden Dollar an Strafen gezahlt
Der Beginn des Rechtsstreits geht auf das Jahr 2018 zurück. Facebook-Nutzer hatten Klage gegen das Online-Netzwerk wegen Verletzung der Regeln zum Schutz der Privatsphäre eingereicht, weil Facebook persönliche Nutzerdaten an Cambridge Analytica und andere weitergegeben hatte.
Die britische Beratungsfirma, die mittlerweile nicht mehr existiert, hatte die Daten von rund 87 Millionen Facebook-Nutzern ausgewertet. Die Ergebnisse wurden unter anderem für den Wahlkampf des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump genutzt. Im Juli 2019 belegten die US-Bundesbehörden Facebook mit fünf Milliarden Dollar Strafe, weil das Unternehmen seine Nutzer "getäuscht" habe.
Seit dem Cambridge-Analytica-Skandal hat Facebook wegen Missbrauchsverdachts tausenden Apps den Zugang zu seinen Daten gesperrt und den Umfang der für Entwickler zugänglichen Daten eingeschränkt. Außerdem ist es für Nutzer nun leichter, die Weitergabe ihrer Daten zu beschränken.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP