Erneut rote Zahlen Metro will wachsen und vertröstet Aktionäre
14.12.2022, 19:35 Uhr
Metro ist weiter in Russland aktiv - und nahm dort mehr ein.
(Foto: picture alliance/dpa)
Trotz kräftiger Mehreinnahmen verdient der Großhandelskonzern unterm Strich kein Geld. Für die Anteilseigner gibt es beim Thema Dividende damit erneut nichts zu holen. Das aber soll sich ändern. Vorstandschef Greubel hebt die Mittelfrist-Ziele an. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren.
Der Großhandelskonzern Metro will im neuen Geschäftsjahr mehr einnehmen und stellt seinen Aktionären wieder eine Dividende in Aussicht. Für das abgelaufene Jahr 2021/22 (per Ende September) gehen die Anteilseigner indes leer aus. Mittelfristig will Konzernchef Steffen Greubel das Wachstum weiter ankurbeln und hob seine Mittelfrist-Ziele an.
Metro hatte im vergangenen Geschäftsjahr 2021/22 den Umsatz auch getrieben durch die anziehende Inflation um mehr als ein Fünftel auf knapp 30 Milliarden Euro gesteigert. Alle Sparten des Düsseldorfer Konzerns legten dabei zu. Der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) kletterte auf knapp 1,4 Milliarden Euro, wie Metro nach Börsenschluss mitteilte. Unter dem Strich schrieb der Konzern aber einen Verlust von 331 - deutlich mehr als die minus 45 Millionen Euro im Vorjahr.
Das Ergebnis je Aktie (EPS) war ebenfalls negativ - damit gibt es keine Ausschüttung für die Aktionäre. Bereits ein Jahr zuvor, im Geschäftsjahr 2020/21 hatte der SDAX-Konzern die Dividendenausschüttung wegen des Nettoverlusts und der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie gestrichen.
Einnahmen in Russland gestiegen
Das soll sich aber ändern. "Wachstum bleibt auch im kommenden Jahr unser Fokus", betonte Greubel. 2022/23 solle der Umsatz um fünf bis zehn Prozent zulegen, das Ergebnis je Aktie solle wieder positiv ausfallen und eine Rückkehr zu einer Dividendezahlung werde erwartet. Der bereinigte operative Ertrag (Ebitda) werde durch "inflationsbedingte Kostensteigerungen" aber um 75 Millionen bis 225 Millionen Euro schrumpfen.
Seine Mittelfrist-Ziele bis 2024/25 schraubte Greubel in die Höhe. Das durchschnittliche Umsatzwachstum soll bei fünf bis zehn (bisher: drei bis fünf) Prozent liegen, das Ebitda soll um fünf bis sieben (drei bis fünf) Prozent im Vergleich zum Geschäftsjahr 2020/21 zulegen.
Greubel treibt die Ausrichtung der Metro auf den Großhandel voran. Dazu baut er das Geschäft mit der Belieferung von Restaurants und Hotels aus und verzahnt das traditionelle Filial-Geschäft enger mit den Online-Aktivitäten. Metro verfügt über ein Standortnetz mit 661 Märkten und ist dabei auch nach dem russischen Überfall auf die Ukraine weiter in Russland aktiv. Dort legte der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr zu.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ