Tag für Tag pralle Sonne Miami sagt übermäßiger Hitze den Kampf an
20.06.2021, 09:24 Uhr
Um Miami in Zukunft an die gestiegenen Temperaturen anzupassen, sollen unter anderem kühlende Pflastersteine und Dächer in der Stadt verbaut werden.
(Foto: imago images/Panthermedia)
Wenn sich im Sommer Straßen und Betonbauten so richtig aufheizen, leiden besonders Großstädter immer mehr unter steigenden Temperaturen. Damit die heißen Tage in Miami im US-Bundesstaat Florida künftig etwas erträglicher werden, ernennt die Stadt jetzt ihren ersten weiblichen "Chief-Heat-Officer".
Der Klimawandel ist real und damit steigen auch die Temperaturen Jahr für Jahr weiter an. Während das auf dem Land manchen Bewohner:innen gar nicht mal so ungelegen kommt, leiden vor allem Menschen in Großstädten immer mehr unter den steigenden Temperaturen. Die Straßen und Betonbauten heizen sich im Sommer auf und lassen das sowieso schon warme Wetter noch unerträglicher werden. Drei Städte, die davon besonders betroffen sind, führen deshalb nun einen eigenen Chief-Heat-Officer als Pilotprojekt für andere Städte ein.
Miami ist dabei die erste der drei Städte, die diesen Posten besetzt hat. Griechenlands Hauptstadt Athen und Freetown, die Hauptstadt von Sierra Leone, sollen bald nachziehen. Warum es vor allem in Großstädten wie diesen unbedingt zuständige Personen geben sollte, belegen Zahlen aus dem Jahr 2020: 5600 Menschen sollen im vergangenen Jahr direkt oder indirekt an der immer stärker werdenden Hitze gestorben sein.
Dagegen möchte Miamis Chief-Heat-Officer Jane Gilbert ankämpfen. Um Miami in Zukunft an die gestiegenen Temperaturen anzupassen, will sie unter anderem kühlende Pflastersteine und Dächer in der Stadt verbauen. Das Material soll Sonnenstrahlen einfach reflektieren und somit die Temperaturen in der Stadt abkühlen lassen. Außerdem will Gilbert entlang der Fußwege vermehrt auf schattenspendende Bäume setzen, die es den Bewohner:innen ermöglicht, zum nächsten Termin zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren, ohne dabei zu verschwitzen.
Dabei sind das alles keine ganz neuen Projekte. Neu ist vor allem, dass Gilbert sich nun rund um die Uhr ausschließlich um das Hitze-Problem kümmert. Für die Umsetzung sollen dann die verschiedenen Abteilungen der Stadt beauftragt werden. "Der Kampf gegen die Hitze ist abteilungs- und behördenübergreifend", so Gilbert.
Kennen Sie schon die Podcasts von "Business Punk"? In "How To Hack" verraten Gründer, Macher und Kreative ihre Tipps fürs Arbeitsleben. In "How To Fix It" erzählen schlaue und inspirierenden Persönlichkeiten, mit welchen Ideen sie die Welt verbessern wollen. In "How To Spend It" holen die Punks das Tabuthema Geld aus der Ecke und plaudern mit bekannten Menschen aus Entertainment, Sport, Politik und Wirtschaft über Anlagen, Investitionen und persönliche Finanztipps.
Die neue Chief-Heat-Offizierin will dabei vor allem auch den ärmeren Schichten unter die Arme greifen, die am meisten unter der Hitze leiden. Denn viele der sozial Schwächeren arbeiten Tag für Tag in der prallen Sonne. Außerdem wohnen sie meist in Apartments ohne richtige Klimaanlage oder Isolierung.
Dabei sollen die Erkenntnisse aus Miami eine Grundlage für andere US-Städte bilden. Die Chief-Heat-Officer aus Athen und Freetown liefern ihre Ergebnisse an weitere Städte in Europa beziehungsweise Afrika. Damit unsere Städte in Zukunft Schutz vor übermäßiger Hitze bieten.
Dieser Artikel ist zuerst bei Business Punk erschienen.
Quelle: ntv.de, Business Punk