Auch Inflationssorgen sinkenMicron-Zahlen geben der Wall Street wieder Auftrieb

Die Zuversicht kehrt an die Wall Street zurück: Der Chipkonzern Micron Technologies legt hervorragende Zahlen vor, das beruhigt jene, die zuletzt am KI-Boom gezweifelt hatten. Außerdem sorgt eine Fusion von Trumps Medienkonzern für Aufsehen.
Günstige Inflationsdaten haben eine viertägige Durststrecke an der Wall Street beendet. Der Preisauftrieb in den USA hatte sich im November überraschend abgeschwächt. Der Dow-Jones-Index schloss 0,1 Prozent höher bei 47.952 Punkten. Der S&P-500 stieg um 0,8 Prozent und der Nasdaq-Composite um 1,4 Prozent.
Gestützt wurde die Stimmung vor allem unter Technologiewerten durch Micron Technology. Der Halbleiterkonzern schnitt im ersten Geschäftsquartal klar besser als prognostiziert ab und lieferte einen starken Ausblick. Der Kurs sprang um 10,2 Prozent nach oben. Mit den starken Geschäftszahlen wurden Sorgen über ungerechtfertigt hohe Sektorbewertungen etwas gemildert, denn der Geschäftsausweis wurde als Beleg für eine intakte KI-Nachfrage interpretiert. "Die Geschäftszahlen bestätigen, dass sich die Erholung des Speicherzyklus durchsetzt - gestützt durch ein knappes Angebot und steigende Preise", kommentierte Swissquote-Analystin Ipek Ozkardeskaya den Zahlenausweis.
Derweil linderten die Verbraucherpreise aus dem November Inflationssorgen und gaben der Hoffnung auf weitere US-Zinssenkungen neue Nahrung. Die Preise stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent, während Volkswirte einen Anstieg um 3,1 Prozent vorhergesagt hatten. Im September war eine Jahresteuerung von 3,0 Prozent verzeichnet worden. Für Oktober waren wegen der Haushaltssperre in den USA keine Daten veröffentlicht worden. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der vergangenen Woche etwas stärker als angenommen. Der ebenfalls stark beachtete Philadelphia-Fed-Index fiel im Dezember wider Erwarten tiefer in negatives Terrain.
Oracle erholen sich vom Absturz
Gestützt von Micron erholten sich Aktien von Technologieunternehmen nach einem starken Ausverkauf am Vortag leicht. Oracle kletterten um 0,8 Prozent nach ihrem Sechsmonatstief. Broadcom legten um 1,2 Prozent zu. Auch Nvidia, AMD und Coreweave verbesserten sich um bis zu 4,9 Prozent.
Die Aktien von Lululemon Athletica kletterten um 4,5 Prozent, nachdem das Wall Street Journal enthüllt hatte, dass der aktivistische Investor Elliott Investment Management eine Beteiligung von 1 Milliarde US-Dollar an dem Einzelhändler aufgebaut hat. Die Position von Elliott entspricht rund 4 Prozent des Aktienkapitals des angeschlagenen Sportbekleidungshändlers.
Das Medienunternehmen von US-Präsident Donald Trump, Trump Media & Technology Group, geht mit dem Fusionsenergieunternehmen TAE Technologies zusammen. Vereinbart wurde dazu ein Aktientausch im Wert von mehr als 6 Milliarden US-Dollar. Trump Media & Technology bringt seinen Zugang zu Kapital in das fusionierte Unternehmen ein, während die Fusionstechnologie von TAE dazu genutzt werden soll, die boomende KI-Branche weiter mit Energie zu versorgen. Die Trump-Aktie haussierte um 42 Prozent.
Insmed brachen um 16 Prozent ein, das Pharma-Unternehmen steigt bei der Entwicklung eines Medikaments nach enttäuschenden Studienergebnissen aus. Rivian Automotive stiegen nach einer Hochstufung durch Baird um gut 15 Prozent. Paypal gaben um 1,2 Prozent nach, belastet durch eine Abstufung durch Morgan Stanley. Nach guten Geschäftszahlen, aber einem schwachen Margenausblick fielen Carmax um 4,2 Prozent.