Stellenabbau in Deutschland Miele zahlt Beschäftigten bis zu 270.000 Euro Abfindung
22.08.2024, 11:08 Uhr Artikel anhören
Künftig kommen viele der bisher in Deutschland produzierten Miele-Waschmaschinen aus Polen.
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Miele verlagert einen Großteil seiner Waschmaschinenproduktion nach Polen - und baut dafür Stellen in Deutschland ab. Mehr als 1000 Arbeitsplätze sind betroffen. Wer geht, profitiert von einem lang verhandelten Ausstiegsprogramm. Einige erwarten Abfindungen in Rekordhöhe.
Der Haushaltsgerätehersteller Miele zahlt im Rahmen seines Personalabbauprogramms seinen Beschäftigten in Deutschland im Einzelfall bis zu 270.000 Euro Abfindung. Das berichten die Magazine "stern" und "Capital". Miele hatte im Februar den Abbau von 1300 Stellen in Deutschland angekündigt. Davon sollen 700 Arbeitsplätze in der Waschmaschinenproduktion ins polnische Werk Ksawerów verlagert werden. Laut der "Tagesschau" arbeiten für Miele weltweit 23.300 Beschäftigte, davon 11.900 in Deutschland.
Im Juni hatte sich das Unternehmen mit der IG Metall auf einen "Zukunfts- und Sozialtarifvertrag" verständigt, der die deutschen Standorte bis 2028 garantiert. Damals war ein "freiwilliges Ausstiegsprogramm mit großzügigen Abfindungen und einer sozialen Komponente" vereinbart wurden. Wie die Recherchen der Magazine nun ergeben haben, können sich aus der vereinbarten Berechnungsformel bei langer Betriebszugehörigkeit im Einzelfall Gesamtabfindungen von bis zu 270.000 Euro geben.
Bei diesem Maximalbetrag sind die Abfindungen dann gedeckelt, wie das Unternehmen bestätigte. Damit leistet das Gütersloher Familienunternehmen an ausscheidende Mitarbeiter Zahlungen, die zu den höchsten in Deutschland zählen. Solche Rekordabfindungen kannte man bisher nur von den viel größeren Konzernen SAP oder Bayer.
SAP hatte Anfang des Jahres angekündigt, Tausende Stellen abzubauen, um sich für die Ära der Künstlichen Intelligenz aufzustellen. Dazu führte das Unternehmen ein Abfindungsprogramm ein, bei dem Mitarbeiter ab 55 Jahren in den Vorruhestand gehen können. Das Abfindungs- und Vorruhestandsprogramm stieß auf größeres Interesse als zunächst erwartet, sodass das Unternehmen das Stellenabbauprogramm sogar ausweitete. Statt 8000 Stellen sollen 9000 bis 10.000 der derzeitigen Jobs abgebaut werden, teilte das Unternehmen vor wenigen Wochen mit. Die Gesamtkosten für das Programm sieht SAP nun bei 3 Milliarden Euro.
Quelle: ntv.de, spl