Wirtschaft

Banker war tagelang unerreichbar Milliardär Bao "kooperiert" mit den Behörden

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Baos Investmentbank China Renaissance ist auf die Finanzierung von Internet-Startups spezialisiert.

(Foto: REUTERS)

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Ab und an sind wohlhabende chinesische Geschäftsleute plötzlich für ihre Unternehmen für eine längere Zeitspanne nicht erreichbar. Zumeist folgt einige Zeit später eine Mitteilung, in der es heißt, sie "arbeiteten" mit den Behörden bei Untersuchungen zusammen. Der neue Fall betrifft den Gründer einer Investmentbank.

Von dem vor fast zwei Wochen als vermisst gemeldeten chinesischen Milliardär Bao Fan gibt es ein Lebenszeichen: Bao "kooperiert in einer Untersuchung" der Behörden in Festlandchina, teilte sein Unternehmen mit. Der 52-Jährige ist der Gründer der in Hongkong ansässigen Investmentbank China Renaissance, die auf die Finanzierung von Internet-Startups spezialisiert ist.

Baos Verschwinden hatte Befürchtungen geweckt, die Regierung in Peking könne erneut hart gegen die Finanzbranche durchgreifen. Der Aktienkurs der Bank brach zeitweise um 50 Prozent ein, nachdem sie Mitte Februar mitgeteilt hatte, dass sie Bao nicht kontaktieren könne.

Die Bank äußerte sich nicht zum Inhalt der Untersuchung. Sie kündigte aber an, sie werde ihrerseits "ordnungsgemäß" mit den Behörden kooperieren und bei "jeglicher ihrer gesetzmäßigen Anfragen helfen", sollten solche gestellt werden.

Bao hatte mit seiner Bank zur Gründung einer Reihe von Internet-Startups in China beigetragen, darunter der führenden E-Commerce-Firma JD.com. Die China Renaissance begleitete auch die Fusion der beiden chinesischen Fahrtenvermittlungsunternehmen Didi und Kuaidi Dache.

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In den vergangenen Jahren waren in China wiederholt Investoren ins Visier der Behörden geraten. So wurde 2017 der chinesisch-kanadische Geschäftsmann Xiao Jianhua festgenommen, damals einer der reichsten Männer Chinas. Er wurde im August 2022 wegen Korruption zu 13 Jahren Haft verurteilt. Berichten zufolge war Xiao in Hongkong von Pekinger Polizisten in Zivil festgenommen worden.

Nach Angaben der Nachrichten-Seite Caixin wurde bereits im September der Präsident der China Renaissance, Cong Lin in Haft genommen. Untersucht werde seine Arbeit bei der Staatsbank ICBC. Die Bank China Renaissance mit mehr als 700 Beschäftigten ist auch in Singapur und den USA präsent.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP

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