Termin noch offen Mitarbeiter bei Lufthansa-Tochter stimmen für Streik
23.01.2024, 16:00 Uhr Artikel anhören
Bereits Ende vergangenen Jahres gab es einen Warnstreik bei der Fluggesellschaft.
(Foto: picture alliance / imageBROKER)
Bei Discover-Airlines droht ein Streik - die Beschäftigten stimmen mit über 90 Prozent für den Arbeitskampf bei dem Tochterunternehmen der Lufthansa. Doch statt eines Termins für den Arbeitsausstand gibt es erst einmal eine Forderung an den Arbeitgeber.
Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines drohen Streiks der Piloten. In der aktuell beendeten Urabstimmung stimmten knapp 96 Prozent der Mitglieder für einen Arbeitskampf, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mitteilte. Ein Streiktermin wurde bislang nicht genannt. Stattdessen wurde der Arbeitgeber aufgefordert, ein verhandlungsfähiges Angebot ohne Vorbedingungen zu unterbreiten, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Der Ferienflieger der Lufthansa-Gruppe war im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen "Eurowings Discover" gestartet und später in "Discover Airlines" umbenannt worden. Die bislang 24 Flugzeuge werden an den Drehkreuzen Frankfurt und München auf Lang- und Mittelstrecken eingesetzt.
Die Verhandlungen über einen Erst-Tarifvertrag für die Piloten hat die VC für gescheitert erklärt und dem Unternehmen eine Hinhaltetaktik vorgeworfen. Auch für die Kabinen-Crews gibt es bislang keinen Tarifvertrag.
Eine Sprecherin des Unternehmens erklärte, die Airline nehme das Votum zur Kenntnis und bedaure den Abbruch der Gespräche durch die VC sowie deren Entscheidung zur Eskalation. "Das Angebot von Discover Airlines zur Fortsetzung der Gespräche für eine Ersttarifierung steht weiterhin. Lösungen können nur am Verhandlungstisch gefunden werden", ergänzte sie.
Discover hat rund 2000 Mitarbeitende
Discover bietet mit einer Flotte von 24 Flugzeugen von Frankfurt und München aus Verbindungen zu touristischen Zielen an. Die Airline mit insgesamt 2000 Mitarbeitenden beschäftigt rund 400 Frauen und Männer im Cockpit. Sie wurde im Sommer 2021 unter dem Namen Eurowings Discover mit einem Schwerpunkt auf Langstreckenflüge gegründet. Die Airline ist nicht mit dem europäischen Lufthansa-Ferienflieger Eurowings zu verwechseln. Sie strich deshalb im Herbst den Namen Eurowings.
Die VC hatte die schon weit fortgeschrittenen Verhandlungen im Januar für gescheitert erklärt, weil die Airline den Abschluss einer "Sozialpartnerschaftscharta" zur Bedingung für die Unterschrift unter die Tarifverträge gemacht habe. Die Charta lehnte die VC ab, weil diese durch Regeln zur Konfliktlösung ihr Streikrecht beschränken würde. Die Gewerkschaftsgremien wollten jetzt über das weitere Vorgehen beraten, erklärte die VC.
Ein erster Warnstreik der Piloten am Tag vor Heiligabend war für die meisten Passagiere glimpflich verlaufen. Discover konnte die Flüge in Zeiten außerhalb des fünfstündigen Streikfensters verlegen. Bei einem längeren Ausstand könnte es hingegen schnell zu Flugausfällen kommen.
Quelle: ntv.de, lme/dpa/rts