Wirtschaft

30,9 Millionen ArbeitnehmerMittelstand sorgt für Beschäftigungsboom

24.10.2017, 12:16 Uhr
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Der Anteil der kleineren und mittleren Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro an der Erwerbstätigkeit überschritt erstmals die 70-Prozent-Marke. (Foto: pictuer alliance/dpa)

Stellenabbau? Das mag für Großunternehmen und den öffentlichen Sektor gelten, nicht aber für kleinere und mittlere Unternehmen: Sie verzeichnen einen Arbeitnehmerrekord. Die Förderbank KfW spricht gar vom "Herzstück des Beschäftigungsbooms".

Mittelständische Unternehmen sind einer Studie zufolge als Arbeitgeber in Deutschland so bedeutend wie nie zuvor. Während Großunternehmen und der öffentliche Sektor im vergangenen Jahr erneut Stellen abgebaut hätten, beschäftigten kleinere und mittlere Unternehmen mehr Menschen - und zwar in allen Regionen Deutschlands, heißt es im Mittelstandspanel der staatlichen Förderbank KfW. "Mittelständische Unternehmen sind das Herzstück des Beschäftigungsbooms der letzten Jahre in Deutschland."

Die Zahl der Beschäftigten im Mittelstand stieg danach im vergangenen Jahr um 4,6 Prozent auf den Rekord von 30,9 Millionen. Großunternehmen und öffentlicher Bereich bauten dagegen 432.000 Mitarbeiter ab. Der Anteil der kleineren und mittleren Unternehmen mit einem Umsatz von maximal 500 Millionen Euro an der Erwerbstätigkeit überschritt damit erstmals die 70-Prozent-Marke. Insgesamt gab es in Deutschland 44 Millionen Erwerbstätige. Gerechnet in Vollzeitjobs gab es im Mittelstand somit 2,7 Prozent mehr Stellen als im Jahr zuvor.

Auch beim Umsatz glänzte der Mittelstand der Studie zufolge mit Zuwächsen. Die rund 3,71 Millionen Unternehmen steigerten den Erlös im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent auf insgesamt rund 4500 Milliarden Euro. Es war das größte Plus seit fünf Jahren.

Getrieben wird das Wachstum vor allem von der Nachfrage im Inland. Verbraucher sind angesichts der historisch guten Lage auf dem Arbeitsmarkt in Konsumlaune, auch wenn sich die Stimmung zuletzt etwas eingetrübt hatte. Hinzu kommt der Bauboom. Zahlreiche Ökonomen hatten zuletzt ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft angehoben. Europas größte Volkswirtschaft profitiert vor allem von einer starken Binnenkonjunktur und einem globalen Aufschwung, der die Nachfrage nach Produkten "Made in Germany" antreibt.

International verliert der Mittelstand laut KfW indes etwas an Boden. Der Anteil an den Gesamtexporten Deutschlands ist von gut 56 Prozent im Jahr 2011 auf zuletzt rund 45 Prozent gesunken. Hauptgrund ist der Strukturwandel: Drei Viertel des Umsatzes im Mittelstand erwirtschaften mittlerweile Dienstleister, die vor allem im Inland Geschäfte machen.

Quelle: ftü/dpa

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