Wirtschaft

Verbände beklagen Verunsicherung Nachfrage nach Wärmepumpen halbiert

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In den ersten sechs Monaten hat sich die Nachfrage nach Wärmepumpen gegenüber dem Vorjahreszeitraum halbiert.

In den ersten sechs Monaten hat sich die Nachfrage nach Wärmepumpen gegenüber dem Vorjahreszeitraum halbiert.

(Foto: picture alliance / SVEN SIMON)

Sie sollen eigentlich zentraler Bestandteil der Energiewende sein: Einem Bericht zufolge bricht die Nachfrage nach Wärmepumpen im ersten Halbjahr 2023 massiv ein. Fachverbände machen die Politik für die abwartende Haltung verantwortlich.

Die Nachfrage nach Wärmepumpen und Dämmsystemen ist einem Medienbericht zufolge im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) seien 48.804 Anträge auf Förderung einer Wärmepumpe gestellt worden, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Im Vorjahreszeitraum waren es demnach noch 97.766 Anträge.

"Die BAFA-Zahlen sind ein Zeugnis der enormen Verunsicherung, die das geplante Heizungsgesetz ausgelöst hat. Unsere Betriebe wissen nicht, wie sie rechtssicher beraten können, wie es mit der Förderkulisse weitergeht. Da kann es nicht überraschen, dass Verbraucher und Firmen in der derzeitigen Lage lieber abwarten", sagte Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVHSK), den Zeitungen.

Auch beim Renovieren halten sich die Deutschen derzeit offenbar zurück. Im ersten Halbjahr 2023 wurden insgesamt 14,88 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche mit Wärmedämmverbundsystemen gedämmt - ein Minus von 14,82 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, berichten die Zeitungen unter Berufung auf vorläufige Absatzzahlen von B+L Marktdaten. "Die politische Diskussion verengt sich auf die Heiztechnik. Das Thema Wärmedämmung ist aus dem Fokus vieler Immobilienbesitzer gerückt - das spiegelt sich im Markt wider", sagte Hans-Joachim Riechers, Hauptgeschäftsführer des Verbands für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) den Zeitungen.

"Klimaziele rücken in weite Ferne"

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Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) sieht dem Bericht zufolge angesichts der jüngsten Entwicklungen die Klimaziele im Gebäudesektor massiv gefährdet. "Die Unternehmen müssen Modernisierungsmaßnahmen verschieben und die noch machbaren Maßnahmen in der Tiefe oft deutlich reduzieren", sagte GdW-Präsident Axel Gedaschko den Funke-Zeitungen. "Die Klimaziele im Wohnungsbereich rücken damit in immer weitere Ferne."

Viele Unternehmen könnten sich nur noch auf Instandhaltung statt auf Modernisierung konzentrieren. Der Verband rechnet damit, dass die Modernisierungsinvestitionen in diesem Jahr um 8,6 Prozent einbrechen werden. Neben gestiegenen Baupreisen und Zinsen sowie Kürzungen bei Förderprogrammen sorge das "Chaos" beim Wärmegesetz für zusätzliche Verunsicherung.

Quelle: ntv.de, als/rts

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