Wirtschaft

Zuversicht vor Fed-Entscheid Nasdaq erklimmt 14-Monats-Hoch

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Vor allem bei Technologietiteln greifen Anleger am Montag zu.

Vor allem bei Technologietiteln greifen Anleger am Montag zu.

(Foto: REUTERS)

Es ist die Woche der Notenbanken, gleich mehrere von ihnen werden sich in den nächsten Tagen zu ihrer Geldpolitik äußern. Was die Fed angeht, so rechnen Investoren mit einer Zinspause. Das befeuert vor allem die zinssensiblen Technologiewerte an der Nasdaq.

Die US-Börsen haben vor den anstehenden Inflationszahlen sowie Zinsentscheiden mehrerer Notenbanken weiter zugelegt. Der Leitindex Dow Jones gewann 0,6 Prozent auf 34.066 Punkte. Der breit gefasste S&P 500 rückte 0,9 Prozent vor auf 4338 Stellen und die technologielastige Nasdaq 1,5 Prozent auf 13.461 Zähler. Für beide bedeutete dies den höchsten Schluss-Stand seit April 2022.

Nasdaq Composite
Nasdaq Composite 22.484,07

Investoren zeigten sich vor den am Dienstag anstehenden US-Inflationszahlen zuversichtlich. Börsianer rechneten damit, dass sich die Inflation im Mai leicht abgekühlt hat und die US-Notenbank Fed die Zinssätze am Mittwoch in der Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent belässt. Das wäre die erste Pause beim Zinserhöhungszyklus der Fed seit Januar 2022. "Die Fed bewegt sich weiter auf dem schmalen Grat zwischen einer zu starken Straffung, die die Wirtschaft in eine Rezession treibt, und einer zu geringen Straffung, die die Inflation auf einem hohen Niveau hält", sagte Melissa Brown vom Finanzmarkt-Dienstleister Qontigo. Die Aussicht auf ein baldiges Ende des Straffungszyklus der Fed sowie starke Quartalszahlen haben die Indizes in den vergangenen Wochen angetrieben. Auch die EZB sowie die japanische und die chinesische Zentralbank wollen sich in den nächsten Tagen zu ihrer Geldpolitik äußern.

Ölpreis unter Druck

Dagegen gab der Ölpreis weiter nach. Brent aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI verbilligten sich um jeweils knapp vier Prozent auf 71,90 beziehungsweise 67,15 Dollar je Barrel (159 Liter). Wegen der zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus China befürchteten Anleger mehrheitlich eine sinkende Nachfrage, sagte ein Börsianer. Die geplanten Kürzungen der Fördermengen durch die großen Öl-Exportländer spielten derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Goldman Sachs schraubte am Montag die Prognose für den Rohölpreis zurück und führte dafür auch das deutlich über den Erwartungen liegende Öl-Angebot aus Russland und dem Iran an. Für Dezember sehen die Experten der Investmentbank den Preis für ein Barrel Brent-Öl nur noch bei 86 statt bislang bei 95 Dollar.

Nio punktet mit Preissenkung

Nio
Nio 5,99

Die Ankündigung von Preissenkungen für alle Modelle ließ Anleger unterdessen bei dem auch in den USA notierten chinesischen Elektroautobauer Nio auf eine anziehende Nachfrage setzen. Der Einstieg in den vom Elektroautobauer Tesla angezettelten Preiskampf trieb die Aktien von Nio zeitweise um 8,7 Prozent nach oben. Tesla selbst legten 2,2 Prozent zu und stiegen damit den zwölften Handelstag in Folge. Eine so lange Zeit mit ausschließlich positiven Vorzeichen hatte es für die Papiere zuvor noch nicht gegeben.

Biogen legten 1,5 Prozent zu, nachdem sich ein Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde FDA für eine Freigabe eines Alzheimer-Medikaments ausgesprochen hatte, das der US-Biotechkonzern mit seinem Partner Eisai entwickelt. Oracle stiegen im Vorfeld der Vorlage der Quartalszahlen um sechs Prozent auf rund 116 Dollar. Die Analysten von JPMorgan hatten das Kursziel von 93 auf 109 Dollar angehoben.

Dagegen brachen Nasdaq-Aktien um 11,8 Prozent ein. Der Betreiber der gleichnamigen US-Technologiebörse kündigte an, die Software-Firma Adenza für 10,5 Milliarden Dollar zu übernehmen. Investoren sprachen von einem hohen Kaufpreis.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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