Immer mehr Krankentage Negativrekord: Arbeitnehmer fallen öfter nach Alkoholexzess aus
03.12.2024, 10:13 Uhr Artikel anhören
Arbeitnehmer fallen öfter nach dem übertriebenen Genuss von Alkohol aus.
(Foto: IMAGO/NurPhoto/Artur Widak)
Nach dem Feierabend ein Glas Bier oder Wein zu trinken, gilt als unbedenklich. Ganz anders sieht es für viele Arbeitnehmer aus, die es beim Alkohol übertreiben. Und davon gibt es laut AOK immer mehr. Sie sorgen jetzt für einen neuen Höchstwert bei den Krankentagen.
Die Krankentage aufgrund übermäßigen Alkoholkonsums haben im Jahr 2023 einen neuen Rekord erreicht. 16,0 Fehltage je 100 Versicherte erfasste die AOK Rheinland/Hamburg, wie die Krankenkasse jetzt der "Rheinischen Post" mitteilte. Schon 2022 wurde ein Rekordwert von 15,3 Krankentagen vermeldet. Jetzt wurde er den Angaben des Instituts für Betriebliche Gesundheitsförderung der AOK nochmals gesteigert.
In der Auswertung fällt ein deutlicher Unterschied auf: Männer fallen auf der Arbeit fast dreimal so häufig aus wie Frauen. Bei ihnen gibt es 1,01 alkoholbedingte Arbeitsunfähigkeitsfälle pro Jahr, bei den Frauen nur 0,37. "Die Zahlen belegen zudem, dass Alkoholstörungen häufiger bei älteren Beschäftigten diagnostiziert werden als bei jüngeren", erklärte eine AOK-Sprecherin der Zeitung. Während 20- bis 29-Jährige 3,8 Tage je 100 Versicherte ausfallen, sind es bei den über 60-Jährigen satte 27,6 Tage. Diese Unterschiede hätten sich dem Bericht zufolge bereits im Vorjahr gezeigt.
Die Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer bei dieser Thematik aus. Denn erfasst würden nur Ausfalltage, für die eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, etwa vom Hausarzt, eingereicht wurde. Solche sind oftmals jedoch nur nötig, wenn die Angestellten mehr als drei Tage ausfallen. Nicht erfasst werden zudem Tage, an denen sich Arbeitnehmer trotz der Folgen ihres Alkoholmissbrauchs zur Arbeit begeben.
Quelle: ntv.de, mpa