Wirtschaft

Cargo-Chefin droht Abstellgleis Neue Bahn-Chefin Palla beruft wohl zwei neue Vorstände

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Evelyn Palla stellt seit Anfang Oktober die Weichen des Bahnkonzerns.

Evelyn Palla stellt seit Anfang Oktober die Weichen des Bahnkonzerns.

(Foto: Christoph Soeder/dpa Pool/dpa)

Die neue Bahn-Konzernchefin Palla baut kurz nach Amtsantritt den Vorstand um: Eine Ex-Hornbach-Managerin soll sich laut einem Medienbericht um die Finanzen kümmern, der bisherige Regio-Manager soll den Regionalverkehr im Vorstand vertreten. Ein Gutachten setzt unterdessen Cargo-Chefin Nikutta unter Druck.

Die neue Bahn-Chefin Evelyn Palla besetzt zwei Positionen im Führungsgremium offenbar neu. Die frühere Hornbach-Managerin Karin Dohm soll Finanzvorständin im Bahnkonzern werden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Verweis auf Konzernkreise. Demnach soll der bisherige Regio-Manager Harmen van Zijderveld den Regionalverkehr im Vorstand vertreten. Diesen Posten hatte bisher Palla besetzt, die seit Anfang Oktober an der Spitze des krisengeplagten Staatskonzerns steht. Die Bahn bestätigte den Medienbericht bisher nicht.

Formal müssen die Personalien noch vom gesamten DB-Aufsichtsrat bestätigt werden. Die nächste Sitzung findet am 30. Oktober statt. Laut "Süddeutscher Zeitung" sei die Bestätigung so gut wie sicher. Dohm war erst Anfang des Jahres zum Reifenkonzern Continental gewechselt, um dort Finanzchefin der vor dem Börsengang stehenden Autozuliefer-Sparte Aumovio SE zu werden. Sie hatte ihr Amt aber nach acht Wochen schon wieder niedergelegt.

EVG zweifelte zuletzt öffentlich an Cargo-Chefin Nikutta

Noch nicht entschieden ist die Zukunft von Sigrid Nikutta, der Vorständin für die sanierungsbedürftige Frachtsparte. Die Cargo-Chefin stehe laut dem Medienbericht "vor dem Aus". Ihr Sanierungskonzept sei einem Gutachten zufolge nicht ausreichend. Die einflussreiche Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft hatte zuletzt öffentlich ihre Abberufung gefordert. Die EVG wirft Nikutta vor, kein Zukunftskonzept zu haben.

Die Grünen-Haushaltsexpertin Paula Piechotta sagte, es reiche nicht aus, nur das Geschäft herunterzufahren, um damit weniger Verlust zu machen. "Eine DB Cargo, die sich selbst verzwergt, hat keinen Mehrwert für den Eigentümer Deutschland."

DB Cargo muss auf Druck der EU-Kommission bis 2026 profitabel werden - andernfalls soll die Tochter zerschlagen werden. Nikutta verfolgt deswegen einen scharfen Sparkurs - zum Leidwesen der Gewerkschafter. DB Cargo transportierte im ersten Halbjahr zehn Prozent weniger, der Umsatz sank um neun Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 165 Millionen auf minus 96 Millionen Euro.

Quelle: ntv.de, bho/rts

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