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Nasdaq legt kräftig zu Nvidia & Co berappeln sich nach Absturz

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Es geht wieder aufwärts an der Wall Street.

Es geht wieder aufwärts an der Wall Street.

(Foto: picture alliance / newscom)

Der Schock für die Technologiebranche in Sachen KI durch die Billigkonkurrenz Deepseek aus China hat etwas an Schrecken verloren: Der US-Techsektor kommt nach dem Vortages-Absturz zurück. Stabil dürfte die Situation der KI-Riesen aber nicht sein.

Die US-Anleger haben die Angst vor einem Einbruch am Technologiemarkt zunächst hinter sich gelassen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Dienstag 0,3 Prozent höher auf 44.850 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte kräftige zwei Prozent auf 19.733 Zähler vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,9 Prozent auf 6067 Stellen zu.

Zum Wochenstart hatte der Nasdaq 3,1 Prozent eingebüßt und der S&P-Index 1,5 Prozent. Deepseek, die kostengünstige chinesische Konkurrenz für US-Spezialisten im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) hatte die Tech-Branche unter Schock gesetzt. Aktien von Firmen wie Nvidia, Oracle und Broadcom, die am Vortag jeweils rund 15 Prozent verloren hatten, gewannen nun um 2,6 Prozent bis 8,8 Prozent zurück.

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"Der Ausverkauf war übertrieben. Die Tatsache, dass ein chinesisches Unternehmen eine ernsthafte Konkurrenz für das gesamte KI-Ökosystem darstellt, sollte niemanden überraschen", sagte Jim Elios, Chefanleger beim Investitionsverwalter Elios. Etwas wacklig ist die Stabilisierung der KI-Riesen aber dennoch. Die Auswirkungen einer möglicherweise günstigeren Konkurrenz auf die Branche seien weiterhin nicht klar absehbar, sagten Händler.

Auch Energieversorger, die angesichts des hohen Stromverbrauchs KI-basierter Anwendungen vom Boom der Technologie profitieren dürften, schlugen einen Erholungskurs ein. Die Papiere von Vistra etwa machten ihre Verluste von gut 20 Prozent teilweise wett und legten um 9,2 Prozent zu.

Auch bei Kryptowährungen zeigten sich Investoren wieder risikofreudiger. Die umsatzstärkste Cyber-Devise Bitcoin verteuerte sich um bis zu 2,3 Prozent auf 103.661 Dollar und kletterte damit erneut über die 100.000-Dollar-Marke. Timo Emden vom Analysehaus Emden Research mahnte zur Vorsicht: "Die Furcht vor einem Ausverkauf im Technologiesektor dürfte allerdings weiterhin wie ein Damoklesschwert über dem Kryptomarkt hängen."

Boeing im Aufschwung, Jetblue stürzt ab

Gefragt bei den Einzelwerten außerhalb des Tech-Sektors waren unter anderem Royal Caribbean. Die Aktie des Kreuzfahrtanbieters schnellte nach einer optimistischen Prognose um gut zwölf Prozent in die Höhe. Auch der jüngste Jahresbericht von Boeing kam bei den Anlegern insgesamt gut an. Die Papiere des US-Flugzeugbauers kletterten um 1,5 Prozent. Der Konzern schrammte im Krisenjahr 2024 zwar nur knapp an einem Rekordverlust vorbei. Vorstandschef Kelly Ortberg sagte aber, der Airbus-Rivale mache gute Fortschritte dabei, die Produktion zu stabilisieren. Anleger deckten sich auch mit RTX ein. Die Papiere des US-Luft- und Raumfahrtzulieferers rückten nach einer überraschend starken Quartalsbilanz um 2,6 Prozent vor.

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Steil nach unten nach einer pessimistischen Prognose ging es dagegen für Jetblue. Die Papiere der New Yorker Fluggesellschaft verloren fast 26 Prozent. Auch der US-Autobauer General Motors (GM) konnte mit seinem Quartalsbericht bei Anlegern nicht punkten. Die Titel rutschten um 8,9 Prozent ab. Der Konzern hat sich für das laufende Jahr zwar einen Nettogewinn von 11,2 bis 12,5 Milliarden Dollar vorgenommen. Der Ausblick berücksichtigt aber noch keine Auswirkungen von Zöllen, Kürzungen der E-Auto-Förderung oder Steueränderungen, die der neue US-Präsident Donald Trump angekündigt hat.

Unter Druck mit einem Minus von 9,2 Prozent gerieten auch Lockheed Martin. Der US-Rüstungskonzern blieb bei seinem Ausblick für 2025 hinter den Markterwartungen zurück.

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Quelle: ntv.de, ino/rts

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