WTI auf Höchststand seit 2008 Ölpreis schießt weiter in die Höhe
03.03.2022, 10:11 Uhr
Gegenüber dem Vortag legten die Ölpreise um jeweils rund vier Dollar zu.
(Foto: picture alliance / dpa)
Russland ist einer der größten Erdölexporteure der Welt - der Krieg in der Ukraine weckt daher große Befürchtungen, dass die Ölversorgung weltweit beeinträchtigt werden könnte. Obwohl die Mitglieder der Internationalen Energieagentur ihre Ölreserven freigeben, steigen die Preise weiter an.
Die Ölpreise legen angesichts des Kriegs in der Ukraine weiter zu. An diesem Donnerstag markierten die beiden wichtigsten Erdölsorten Brent und West Texas Intermediate (WTI) die höchsten Stände seit vielen Jahren. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete bis zu 118,20 US-Dollar und damit so viel wie zuletzt im Jahr 2013. Ein Fass der US-Sorte WTI wurde mit bis zu 114,99 Dollar gehandelt. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2008. Gegenüber dem Vortag legten die Preise um jeweils rund vier Dollar zu.
Der Krieg Russlands in der Ukraine ruft große Sorgen wegen des Ölangebots hervor. Russland ist einer der weltgrößten Förderer und Exporteure. Händler scheuen momentan das dortige Angebot, unter anderem aus Angst vor Sanktionen großer Volkswirtschaften wie den USA. Das treibt die Preise der anderen Erdölsorten nach oben. Darüber hinaus herrscht Sorge vor einem kompletten Lieferausfall Russlands, entweder wegen Einfuhrverboten anderer Länder oder eines Ausfuhrstopps Russlands.
Auf große Hilfe seitens der 23 Förderländer im Verbund Opec+, dem auch Russland angehört, können die Industrieländer nicht zählen. Der Verbund setzt seinen Kurs einer schrittweisen und moderaten Ausweitung des Rohölangebots fort, wie die Opec+ am Mittwoch mitteilte. Die Mitglieder der Internationalen Energieagentur (IEA) hatten deshalb unlängst beschlossen, einen Teil ihrer strategischen Ölreserven freizugeben. Dazu zählt auch Deutschland. Die Bundesregierung hatte angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs für den Ölmarkt einen Teil der nationalen Ölreserve freigegeben. Nach dem Beschluss der IEA zur Freigabe von insgesamt 60 Millionen Barrel kündigte das deutsche Wirtschaftsministerium an, dass Deutschland einen Beitrag von 435.000 Tonnen leiste. Dies entspreche rund drei Prozent der deutschen Erdölreserve.
Quelle: ntv.de, cls/dpa