Streit um Jobgarantie Opel-Betriebsrat droht indirekt mit Streik
27.03.2017, 19:21 Uhr
"Möglicherweise müssen wir- zusammen mit der IG-Metall - schon bald deutlich machen, dass das Euer Wunsch ist", heißt es im Brief des Betriebsratschefs.
(Foto: dpa)
Noch ist der Verkauf von Opel an Peugeot nicht vollzogen. Doch zwischen Arbeitnehmern und neuem Eigner bahnt sich schon der erste Konflikt an. Der Betriebsrat will statt mündlicher Zusagen eine "gerichtsfeste" Jobgarantie.
Der Betriebsrat des Autobauers Opel hat dem neuen Eigner Peugeot laut einem Bericht indirekt mit Streiks gedroht. Wie das "Manager Magazin" berichtet, hat Betriebsratschef Wolfgang Schäfer-Klug in einem Brief an die Opel-Belegschaft die Bedeutung von schriftlichen und damit "gerichtsfesten" Jobgarantien durch den künftigen Eigner Peugeot gefordert. Für den Fall, dass der französische Konzern sich weiter weigert, diese Zusagen zu geben, deutet Schäfer-Klug die Möglichkeit von Streiks an.
Peugeot-Chef Carlos Tavares hat zwar bereits mehrfach gesagt, die vom bisherigen Mutterkonzern General Motors gegebenen Standort- und Arbeitsplatzgarantieren übernehmen zu wollen - allerdings nur mündlich. Laut "Manager Magazin" will Peugeot eine verbindliche Zusage erst nach Vollzug des Unternehmensverkaufs geben. Auch General Motor sträube sich dagegen, dass eine Garantie vorher unterschrieben werde.
Damit allerdings will sich der Betriebsrat dem Bericht zufolge nicht zufrieden geben. "Das machen wir nicht mit", heißt es in Schäfer-Klugs Schreiben. "Wir wollen die Garantien jetzt und in gerichtsfester Form." Indirekt droht der Betriebsratschef dabei mit Streiks: "Möglicherweise müssen wir- zusammen mit der IG-Metall - schon bald deutlich machen, dass das Euer Wunsch ist", heißt es weiter in dem Brief.
Allerdings schließt Schäfer-Klug sein Schreiben mit der Hoffnung auf eine gütliche Einigung. Der Betriebsrat wolle eine gute Zukunft für Opel, bei der alle Arbeitsplätze und Standorte erhalten blieben. Dies wolle man gemeinsam mit dem neuen Eigner Peugeot und den europäischen Kollegen erreichen, schreibt der Betriebsratschef weiter.
Quelle: ntv.de, mbo