Hersteller muss sich verändern Opel-Chef stellt klar: Wir behalten alle Werke
01.11.2021, 07:49 Uhr
Ist von Spekulationen über angebliche Einschnitte in den Werken irritiert: Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz.
(Foto: picture alliance/dpa)
Diese Nachricht hören viele Opelaner wohl gern: Ihre Werke in Deutschland bleiben erhalten. Das bestätigt Geschäftsführer Uwe Hochgeschurtz. Er zeigt sich irritiert, wie anderslautende Informationen in die Öffentlichkeit gelangen können. Allerdings stellt er die Mitarbeiter auf große Veränderungen ein.
Der neue Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz hat den 15.000 Mitarbeitern des Autoherstellers wenige Wochen nach seinem Amtsantritt eine Zusage gegeben. "Wir behalten alle Werke. Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern sind und bleiben unsere Fabriken in Deutschland", sagte Hochgeschurtz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Er betonte jedoch zugleich: "Wir müssen uns die Wettbewerbsfähigkeit immer neu erarbeiten".
Zuvor hatte es neue Gerüchte über Einschnitte bei dem zum Konzern Stellantis gehörenden Hersteller gegeben. Hochgeschurtz sagte dazu: "Wir halten unsere Verträge ein." Ihm sei schleierhaft, wieso manche mit auf Spekulation bauenden Aussagen die Belegschaft verunsicherten und die Zukunftsfähigkeit von Opel infrage stellten. Das sei unfair gegenüber den vielen Mitarbeitern, die sich jeden Tag reinknieten und Respekt für ihre Arbeit verdienten. Opel sei "so fit für die Zukunft wie nie zuvor in diesem Jahrtausend".
Mehr Chemiker, weniger Mechaniker benötigt
Der Manager machte aber zugleich klar, dass sich Opel weiter verändern müsse. "Ein Elektroauto braucht in der Entwicklung und Herstellung weniger und andere Arbeit als ein Modell mit Verbrennungsmotor. Es braucht andere Kompetenzen, andere Werksausrüstungen. Wir werden weniger Jobs mit mechanischen Fähigkeiten benötigen, dafür mehr, die mit Chemie oder Software zu tun haben", sagte Hochgeschurtz der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Sorgen bereitet Opel derzeit das Werk in Eisenach. Dort steht die Produktion wegen fehlender Chips bis zum Jahresende still. Die Sorge, die Produktion werde womöglich nie wieder angefahren, nimmt Hochgeschurtz: "Eisenach leidet auch unter der Chipkrise. Unser Plan sieht unverändert vor, die Produktion Anfang nächsten Jahres wieder aufzunehmen, sofern es die Versorgungslage erlaubt."
Auch zu der Situation im Werk in Rüsselsheim äußerte er sich hoffnungsvoll: Dort werde investiert, der Anlauf des neuen Astra in diesen Tagen am Stammsitz sei der Beweis, dass mit wettbewerbsfähigen Strukturen Aufträge gewonnen würden. "Zur Erinnerung: Bislang ist der Astra außerhalb von Deutschland vom Band gelaufen. Jetzt haben wir den Zuschlag für Rüsselsheim erhalten und investieren hier in eine zweite Schicht. Auch den Insignia bauen wir hier. Und den DS4, ein Modell unserer französischen Schwestermarke DS Automobiles, das ist ein großer Vertrauensbeweis von Stellantis. Ich bin zuversichtlich, dass wir in Zukunft neue Entwicklungsaufträge gewinnen werden."
Quelle: ntv.de, als