Firma betreibt Chatbot "Claude"OpenAI-Rivale Anthropic plant größten Börsengang aller Zeiten

Laut einem Medienbericht will sich Anthropic bald an die Börse wagen. Eine Anwaltskanzlei sei bereits mit Vorbereitungen betraut. Der Betreiber des KI-Chatbots Claude könnte außerdem bald höher bewertet werden.
Das KI-Start-up Anthropic bereitet einem Medienbericht zufolge einen Börsengang vor. Das Unternehmen, das von Google und Amazon unterstützt wird, habe die Anwaltskanzlei Wilson Sonsini mit den Vorbereitungen beauftragt, berichtete die "Financial Times".
Anthropic habe auch mit größeren Investmentbanken über einen solchen Schritt gesprochen, schrieb die Zeitung unter Berufung auf Insider. Der Gang an die Börse könne bereits 2026 erfolgen. Ein Sprecher von Anthropic sagte Reuters, man habe noch nicht entschieden, wann oder ob es an die Börse gehen werde. Das Unternehmen betreibt den KI-Chatbot Claude.
Dem Bericht zufolge verhandelt Anthropic zudem über eine private Finanzierungsrunde, die das Start-up mit mehr als 300 Milliarden Dollar bewerten könnte. Zuletzt war das Unternehmen, das 2021 von früheren OpenAI-Mitarbeitern gegründet worden war, mit 183 Milliarden Dollar bewertet worden. Im vergangenen Monat hatten Microsoft und Nvidia Pläne für eine Investition von bis zu 15 Milliarden Dollar in Anthropic bekannt gegeben.
Auch der große Rivale OpenAI bereitet sich auf einen Börsengang vor, der zu den größten aller Zeiten gehören könnte. Reuters hatte berichtet, dass das von Microsoft unterstützte Unternehmen eine Bewertung von bis zu einer Billion Dollar anstreben könnte.
Die zuletzt viele Milliarden Dollar schweren Investitionen zahlreicher Unternehmen in Künstliche Intelligenz schüren derweil Sorgen über eine Spekulationsblase. Einige Beobachter und Beteiligte verweisen auf das Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000. Damals waren Aktienkurse auf breiter Front abgestürzt, nachdem sich die hohen Erwartungen von Anlegern in die damaligen Technologieunternehmen nicht erfüllt hatten.
Einige Großinvestoren haben kürzlich einen Teil ihrer KI-Bestände abgestoßen, was Befürchtungen schürt, dass ein Ausverkauf am Markt unmittelbar bevorsteht. Der Hedgefonds des Tech-Milliardärs Peter Thiel verkaufte im dritten Quartal seine gesamte Beteiligung an Nvidia, ebenso wie SoftBank-Geschäftsführer Masayoshi Son, obwohl er diese Erträge in eine massive Wette auf OpenAI gesteckt hat.