"Wachstumstreiber Nummer 1" Paketboom schiebt Deutsche Post an
07.03.2018, 07:26 Uhr
Trend zum Online-Handel: "Unser Wachstumstreiber Nummer 1, der boomende E-Commerce, ist weiter intakt."
(Foto: picture alliance / Jens Wolf/dpa)
Der Aufschwung im Online-Versandhandel beschert der Deutschen Post kräftige Zuwächse. Umsatz und Ergebnis ziehen weiter an. Post-Chef Appel spricht von einem "erneut sehr guten Jahr". Post-Aktionäre sollen vom Milliardengewinn profitieren.
Das boomende Expressgeschäft und die anschwellende Paketflut halten die Deutsche Post auf Rekordkurs. Im vergangenen Jahr konnte der Bonner Konzern in der Bilanz erneut Bestmarken erreichen.
"2017 war erneut ein sehr gutes Jahr", erklärte Postchef Frank Appel mit Blick auf die Ergebnisse. 2018 will der Dax-Konzern weiter zulegen: "Unser Wachstumstreiber Nummer 1, der boomende E-Commerce, ist weiter intakt", sagte Appel bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Immer mehr Verbraucher bestellen ihre Waren bei Internet-Händlern von Amazon bis Zalando - die Post stellt sie dann zu.
Der operative Gewinn (Ebit) kletterte um 7,2 Prozent auf 3,74 Milliarden Euro. Unter dem Strich und nach Anteilen Dritter blieb ein Gewinn von 2,7 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz kletterte um 5,4 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro.
1,3 Milliarden Paketsendungen
Im Paketgeschäft legte der Umsatz im vergangenen Jahr um 6,4 Prozent zu, die Express-Sparte wies sogar ein Plus von 9,5 Prozent aus. Allein im deutschen Heimatmarkt stellte die Post 2017 insgesamt 1,3 Milliarden Pakete zu - mehr als je zuvor. Zudem knüpft sie das Zustellnetz in Europa immer enger. In insgesamt 26 europäischen Ländern ist der Konzern im Paketgeschäft aktiv.
Gestützt auf die starken Zahlen will der Logistikkonzern mit Sitz in Bonn seinen Aktionären für 2017 eine leicht angehobene Dividende von 1,15 Euro je Aktie ausschütten. Das ist mehr als vom Markt erwartet: Analysten hatten im Mittel mit 1,12 Euro je Aktie gerechnet. Im Vorjahr hatte die Deutsche Post 1,05 Euro je Anteilsschein ausgezahlt.
Geschenke helfen der Post
Im laufenden Jahr will Appel den operativen Gewinn auf 4,15 Milliarden Euro steigern. Für 2020 konkretisierte er sein Ebit-Ziel auf mehr als fünf Milliarden Euro. Bislang hatte die Post erklärt, von 2013 bis 2020 den operativen Gewinn um mindestens acht Prozent pro Jahr steigern zu wollen.
Ein buchhalterischer Effekt dürfte dem Konzern beim Erreichen dieser Zielvorgaben helfen: Die Post bilanziert seit Jahresbeginn nach IFRS 16, das schiebt den operativen Gewinn an. Das Ebit verbessert sich damit um rund 150 Millionen Euro im Jahr. Im vierten Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft steigerte die Post ihren operativen Gewinn bei einem Umsatz von 16,1 Milliarden Euro auf 1,2 Milliarden Euro. Analysten hatten mit einem Umsatz von 16,2 Milliarden Euro und einem Ebit von 1,23 Milliarden Euro gerechnet.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts