Wirtschaft

Rauf, aber wie hoch? Powell bleibt bei nächstem Zinsschritt noch vage

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Jerome Powell wartet noch auf wichtige Daten zum US-Arbeitsmarkt.

Jerome Powell wartet noch auf wichtige Daten zum US-Arbeitsmarkt.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

In zwei Wochen tagt die US-Notenbank Fed wieder einmal zu Zinssätzen. Während eine kräftigere Erhöhung als zuletzt erwartet wird, betont der Notenbank-Chef Powell, dass die Entscheidung noch nicht getroffen sei. Er wartet noch auf wichtige Arbeitsmarktdaten.

Die US-Notenbank Fed hat nach Aussage ihres Chefs Jerome Powell noch keine Entscheidung hinsichtlich des Umfangs der wohl nächsten Zinsanhebung im März gefällt. "Wir haben noch keine Entscheidung bezüglich der März-Sitzung getroffen", sagte Powell bei seiner jüngsten Anhörung im Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses. Die Währungshüter würden dies erst tun, wenn sie die bis dahin noch erwarteten wichtigen Wirtschaftsdaten gesehen haben. "Wir befinden uns nicht auf einem vorher festgelegten Pfad", sagte er. Die Notenbank werde von den hereinkommenden Daten geleitet.

"Aber wenn die Gesamtheit der Daten darauf hinweisen würde, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinsanhebungen zu erhöhen", sagte Powell am zweiten Tag seiner Kongressanhörung. Die Währungshüter hatten den Leitzins zuletzt nur um einen Viertel-Prozentpunkt angehoben - auf die Spanne von aktuell 4,50 bis 4,75 Prozent. An den Terminmärkten wird es inzwischen als wahrscheinlich erachtet, dass die Fed auf der kommenden Zinssitzung am 21. und 22. März den Leitzins um einen halben Prozentpunkt erhöhen wird.

Powell betonte nun, dass dazu noch keine Entscheidung gefällt worden sei. "Ich denke, die Kosten für einen Fehlschlag bei der Wiederherstellung der Preisstabilität wären extrem hoch", sagte er. Zwar sei auch ein Erfolg der Geldpolitik bei der Bekämpfung der Inflation mit Kosten verbunden, bei einem Fehlschlag wären diese aber viel höher.

Reaktion in Europa: DAX stabilisiert sich

Unter anderem veröffentlicht die US-Regierung an diesem Freitag ihren Arbeitsmarktbericht, der auch die Jobs im öffentlichen Dienst erfasst. Ökonomen erwarten für Februar ein Stellenplus von 203.000 nach 517.000 im Januar. Für die Währungshüter sind das wichtige Daten, denn die Fed hat neben stabilen Preisen auch Vollbeschäftigung zum Ziel.

Am Dienstag hatte Powell bereits einen höheren Zinsgipfel angedeutet. Der Fed-Chef erneuerte diese Aussagen. "Die Daten, die wir bislang gesehen haben in diesem Jahr legen nahe, dass das Endniveau der Zinsen höher sein muss", führte er aus. Powell geht von einem wahrscheinlich langen und holprigen Weg aus, um die Inflation wieder zum Zielwert der Notenbank von 2,0 Prozent zurückzubringen.

Europas Anleger schlugen indessen trotz Hinweisen auf einen wieder strengeren Zinspfad der Fed einen vorsichtigen Erholungskurs ein. Der DAX stabilisierte sich nach seinen Verlusten vom Dienstag - stieg zeitweise sogar auf ein neues Jahreshoch. Laut Konstantin Oldenburger, einem Analysten vom Broker CMC Markets, hatte der Markt Powells Stellungnahme längst antizipiert. "Harte Fakten werden den Anlegern erst am Freitag mit dem US-Arbeitsmarkt präsentiert, auf die sie dann die Aussagen des Fed-Chefs hin abklopfen können."

Quelle: ntv.de, mpe/rts

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