400 Arbeitsplätze betroffen ProsiebenSat.1 baut in Deutschland Stellen ab
18.07.2023, 12:12 Uhr Artikel anhören
Ziel sei "eine effizientere Struktur, eine wettbewerbsfähige Kostenbasis sowie klar auf die digitale Transformation ausgerichtete Prozesse".
(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)
Nachdem ProsiebenSat.1 im Herbst 2022 die Streaming-Plattform Joyn übernommen hat, stehen bei dem Medienkonzern alle Zeichen auf Neuausrichtung. Der wird nicht ohne Personalabbau auskommen, teilt das Unternehmen mit.
ProsiebenSat.1 will in Deutschland noch in diesem Jahr rund 400 Stellen abbauen. Das entspreche rund jedem zehnten Arbeitsplatz im Unterhaltungs-Kerngeschäft und in der Holding, teilte eine Sprecherin des Medienkonzerns in Unterföhring bei München mit.
"Der Stellenabbau ist eine schwierige, jedoch unternehmerisch notwendige Entscheidung, damit ProsiebenSat.1 seine Ertragskraft steigert und wieder nachhaltig und gesund wachsen kann", erklärte Vorstandschef Bert Habets. Er hatte zuvor bereits einen dreistelligen Personalabbau in Aussicht gestellt, ihn aber bisher nicht beziffert.
Der ehemalige RTL-Manager will das Unternehmen um Prosieben, Sat.1 und Kabel 1 mit Kostensenkungen und einer Konzentration auf das Unterhaltungsgeschäft wieder in die Erfolgsspur bringen. Durch den Abbau erwartet der Konzern in diesem Jahr eine Verringerung der Personalkosten um einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. "Der vollständige Kosteneffekt für 2024 wird sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Betrag belaufen."
Der Konzern kündigte schon länger eine Neuausrichtung an, nachdem er im Herbst 2022 die Streaming-Plattform Joyn vollständig übernommen hatte. ProsiebenSat.1 rückte sie in den Mittelpunkt seines Unterhaltungsgeschäfts. Nun folgt nach Unternehmensangaben eine Neuaufstellung der Organisation, insbesondere im Entertainment-Segment.
Ziel sei "eine effizientere Struktur, eine wettbewerbsfähige Kostenbasis sowie klar auf die digitale Transformation ausgerichtete Prozesse". Dies habe Priorität, um weiterhin konsequent in die Zukunft der Gruppe investieren zu können, insbesondere in Inhalte und digitale Angebote, teilte der Konzern mit.
Der Stellenabbau werde durch ein Freiwilligen-Programm sozialverträglich erfolgen. Betriebsbedingte Kündigungen wolle man "weitestgehend" vermeiden. So sollen etwa Stellen, die frei werden, nicht nachbesetzt werden.
Quelle: ntv.de, jki/dpa