Einbußen im EnergiehandelRWE kämpft mit niedrigen Strompreisen

Das erste Quartal verläuft für RWE wenig erfreulich: Vor der geplanten Zerschlagung der Tochter Innogy verbucht der Energiekonzern unterm Strich einen Gewinneinbruch um mehr als ein Drittel. Schuld sind nach Angaben des Konzerns die niedrigen Strompreise.
Belastet von niedrigen Strompreisen hat RWE im ersten Quartal weniger umgesetzt und verdient. Der Stromkonzern berichtete über einen Einbruch des operativen Gewinns von gut einem Zehntel. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält die RWE AG aber genauso fest wie an dem Plan, die ordentliche Dividende für dieses Jahr zu erhöhen.
Der Stromkonzern, der sich im Zuge der Zerschlagung von Innogy künftig auf den Bereich Erneuerbare Energien konzentrieren will, führte das schwächere Geschäft in den ersten drei Monaten auf geringere Strompreise zurück. Für Strom aus Braunkohle und Kernenergie wurden 2018 durchschnittliche Großhandelspreise von 28 Euro je Megawattstunde realisiert - 2017 waren es noch 31 Euro je Megawattstunde gewesen.
"Damit wird nach heutigem Kenntnisstand die Talsohle durchschritten", gibt sich der Dax-Konzern optimistisch. Der Umsatz sank in den ersten drei Monaten um gut sieben Prozent auf 11,62 Milliarden Euro. Noch stärker ging das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) mit 11 Prozent auf 1,891 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von 620 Millionen Euro. Das waren 34,5 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Konzernumbau im Fokus
Der Konzern rechnet dennoch damit, "seine operativen Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen". Wegen der sich "mittelfristig verbessernden Geschäftsaussichten" bekräftigt RWE auch das Versprechen für 2018 eine ordentliche Dividende von 70 Cent zu bezahlen. Für 2017 waren es 50 Cent zuzüglich einer Sonderdividende. Zudem steht der Milliardendeal mit dem Stromversorger Eon bei RWE zurzeit im Vordgrund. Es seien Vorgespräche mit den Behörden wegen der kartellrechtlichen Genehmigung begonnen worden, so der Konzern bei Vorlage des Quartalsberichts.
Die beiden Stromkonzerne haben sich entschlossen, die noch nicht einmal zwei Jahre bestehende Innogy zu zerschlagen. RWE gibt dabei die verbliebenen 76,8 Prozent an der Tochter Innogy an Eon ab. Im Gegenzug erhält RWE eine Beteiligung an Eon von 16,7 Prozent und umfangreiche Aktivitäten -insbesondere die Stromproduktion mit erneuerbaren Energien von Innogy und von Eon.