Wirtschaft

Verdacht auf "Cum-Ex"-Geschäfte Razzia bei der Hamburg Commercial Bank

Im Visier der Ermittler: Die Hamburg Commercial Bank, ehemals HSH Nordbank.

Im Visier der Ermittler: Die Hamburg Commercial Bank, ehemals HSH Nordbank.

(Foto: Christian Charisius/dpa)

Wegen ihrer mutmaßlichen Verstrickung in den "Cum-Ex"-Skandal durchsucht die Kölner Staatsanwaltschaft die Hamburg Commercial Bank. Der Verdacht richtet sich offenbar gegen Mitarbeiter des Geldhauses. Für die Eigentümer der Bank dürfte die Razzia ein Schock sein.

Staatsanwälte aus Nordrhein-Westfalen haben Geschäftsräume der Hamburg Commercial Bank im Zusammenhang mit sogenannten "Cum-Ex"-Geschäften durchsucht. "Die Durchsuchung richtet sich nicht unmittelbar gegen die Bank, sondern diese wird als Dritte durchsucht", erklärt eine Sprecherin der Bank. Man kooperiere mit den Behörden. Insidern zufolge geht es um "Cum-Ex"-Geschäfte von Beschäftigten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln bestätigte die Razzia, äußerte sich aber nicht zu den Gründen.

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Für die Eigentümer der Hamburg Commercial Bank dürfte die Razzia ein Schock sein. Es schien so, als seien die zahlreichen Skandale der Vorgängerin überwunden. In der Finanzkrise 2009 wurde die frühere HSH mit drei Milliarden Euro Steuergeld gerettet. 2013 musste der gesamte Vorstand vor Gericht, unter anderem wegen Falschbilanzierung. 2015 zahlte die Bank dann 22 Millionen Euro, um ein Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung abzuwenden. Zwar hatte die Bank zugeben müssen, Kunden bei "Cum-Ex"-Deals geholfen zu haben, aber für die Hamburg Commercial Bank galt die Krise vor allem aufgrund der Rückzahlung von 112 Millionen Euro an unrechtmäßig angeeigneten Steuern als überstanden.

Bei der Staatsanwaltschaft Köln laufen mehrere Ermittlungen im "Cum-Ex"-Skandal. Bei diesen Geschäften ließen sich Aktionäre einmal gezahlte Dividendensteuern mit Hilfe von Banken und Anwälten mehrfach erstatten. Dem deutschen Fiskus entstanden Milliardenschäden. Ende Juli wird ein wegweisendes Urteil des Bundesgerichtshofs erwartet.

Quelle: ntv.de, sso/rts

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