Wirtschaft

Gute Nachricht für Beschäftigte Reallöhne mit größtem Plus seit mehr als zwei Jahren

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Die Reallöhne in Deutschland steigen zwischen Juli und September gleich das zweite Mal in Folge - um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damit wachsen sie so stark wie seit Langem nicht. Die Gründe hierfür sind vielfältig.

Steigende Löhne und nachlassende Inflation haben die Kaufkraft der deutschen Verbraucher im dritten Quartal so stark steigen lassen wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Von Juli bis September legten die Löhne um durchschnittlich 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum und damit stärker als die Preise mit 5,7 Prozent. Dadurch wuchsen die Reallöhne um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ein größeres Plus gab es zuletzt im Frühjahr 2021.

Es ist damit der zweite Zuwachs in Folge: Im zweiten Quartal hatte es mit 0,1 Prozent den ersten Reallohnanstieg seit zwei Jahren gegeben. Für die von einer Rezession bedrohten deutschen Wirtschaft ist die steigende Kaufkraft eine gute Nachricht. Sie erhöht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der private Konsum wieder wächst. Dieser macht etwa zwei Drittel des Bruttoinlandsproduktes aus.

"Die Binnenkonjunktur sollte allmählich Tritt fassen, denn die realen Nettoeinkommen der privaten Haushalte dürften aufgrund der hohen Lohnsteigerungen und des nachlassenden Preisdrucks weiter steigen", erwartet etwa die Bundesbank.

Inflationsausgleichsprämie und Mindestlohnerhöhung

Zu der positiven Entwicklung der Reallöhne im Sommer trug die Inflationsausgleichsprämie bei. Diese steuer- und abgabefreie Zahlung von bis zu 3000 Euro je Arbeitnehmer, die auch in mehreren Teilbeträgen ausgezahlt werden kann, ist eine freiwillige Leistung der Arbeitgeber. "Auch die Erhöhung des Mindestlohns auf 12 Euro pro Stunde im Oktober 2022 hatte einen positiven Effekt", hieß es.

Unter den Vollzeitbeschäftigten kam das Fünftel mit den geringsten Verdiensten mit 10,3 Prozent auf das kräftigste Nominallohnwachstum. Das Plus für das oberste Fünftel fiel dagegen mit 5,6 Prozent unterdurchschnittlich aus. Geringfügig Beschäftigte wiesen mit 7,7 Prozent einen kräftigen Lohnzuwachs aus. Dies ist vor allem auf die seit dem 1. Oktober 2022 gültige Erhöhung der Minijob-Verdienstgrenze von monatlich 450 auf 520 Euro zurückzuführen sowie auf die Mindestlohnerhöhung von 10,45 Euro auf 12 Euro. Die Nominallöhne von Teilzeitbeschäftigten stiegen um 6,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, ghö/rts

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