Wirtschaft

Neubauten nicht notwendig Regierung schafft laut Studie LNG-Überkapazität

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Die "Esperanza Höegh" wandelt in Wilhelmshaven LNG in Gas um und pumpt es in das deutsche Netz.

Die "Esperanza Höegh" wandelt in Wilhelmshaven LNG in Gas um und pumpt es in das deutsche Netz.

(Foto: picture alliance / Jochen Tack)

Die drei geplanten festen LNG-Terminals stoßen Umweltschützern sauer auf: Sie seien mit den Klimazielen nicht vereinbar und überdimensioniert. Letzteren Punkt unterstreicht eine Studie des Wirtschaftsministeriums: Demnach reichten ein festes Terminal sowie weitere schwimmende Einrichtungen völlig aus.

Um die Versorgung mit Erdgas zu sichern, sind Medienberichten zufolge weniger Importterminals für Flüssiggas (LNG) nötig als derzeit geplant. Dies habe eine vom Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene, aber bislang nicht veröffentlichte Untersuchung ergeben, berichteten das ARD-Magazin "Fakt" sowie der Fachinformationsdienst Table.Media. Demnach würden sieben bis acht schwimmende Terminals und ein festes bei Weitem ausreichen. Bislang sind drei feste Terminals geplant.

Die Studie, die vom Energiewirtschaftlichen Institut Köln (EWI) erstellt wurde, hat den Medien zufolge drei Szenarien für eine unterschiedlich hohe Nachfrage nach Erdgas durchgerechnet. Ergebnis: Die Gasspeicher könnten in den kommenden beiden Jahren in allen Szenarien bereits im Sommer zu 100 Prozent gefüllt werden, selbst bei besonders kalten Wintern.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht sich dadurch in ihrer Kritik an den LNG-Plänen der Bundesregierung bestätigt. "Die EWI-Analyse zeigt deutlich, dass die Bundesregierung massive LNG-Überkapazitäten plant", erklärte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. Umwelt- und Klimaschützer kritisieren die Pläne insbesondere für feste Terminals in Lubmin, Stade und Wilhelmshaven als überdimensioniert und nicht vereinbar mit den deutschen Klimazielen.

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Die EWI-Studie bekräftigt laut "Fakt" und Table.Media diesen Punkt: Zwei der drei betrachteten Szenarien gehen demnach davon aus, dass die deutschen Klimaschutzziele bei einem derart hohen Gasverbrauch nicht erreicht werden können.

Das Wirtschaftsministerium hatte die Analyse in Auftrag gegeben, um ein Gesamtkonzept für den LNG-Ausbau vorzulegen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte dies gefordert, um über die Freigabe weiterer Mittel zu entscheiden. Den Berichten zufolge ließ das Ministerium die gesetzte Frist bis zum 15. Februar aber verstreichen. Offenbar gebe es innerhalb der Bundesregierung Streitigkeiten über die notwendigen LNG-Kapazitäten, mutmaßte die DUH.

Quelle: ntv.de, jog/AFP

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