"Er hat das Vertrauen verloren" Renova wirft Ex-Siemens-Chef Löscher raus
18.04.2016, 15:12 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Peter Löscher verliert sein Amt bei Renova: Der Verwaltungsrat setzt den Ex-Siemens-Chef mit deutlichen Worten vor die Tür. Löscher selbst bestätigt die Trennung zwar, stellt die Sachlage jedoch anders dar.
Renova, die Beteiligungsgesellschaft des russischen Oligarchen Viktor Vekselberg, trennt sich mit sofortiger Wirkung von Peter Löscher. Das meldet das Wirtschaftsmagazin "Bilanz". Den Berichten zufolge genießt der 58-Jährige keinen Rückhalt mehr bei Renova. "Löscher hat das Vertrauen des Boards verloren", zitiert das Magazin eine hochrangige Quelle. Die Entscheidung sei am Samstag bei einer Sitzung des Verwaltungsrats gefallen.
Anders liest sich die Trennung aus der Sicht Löschers. Dessen Sprecher teilte mit, der Österreicher habe Vekselberg vergangene Woche selbst seinen sofortigen Rücktritt eingereicht. Löscher trat 2014 in die Dienste Vekselbergs. Im Februar setzte ihn Vekselberg als Chef seiner Zürcher Gesellschaft ab, seither war er noch Vizepräsident des Verwaltungsrates.
Löscher soll neuer Aufsichtsratchef beim österreichischen Ölkonzern OMV werden. Der Manager sitzt bereits in den Kontrollgremien der Deutschen Bank und des spanischen Telekomkonzerns Telefonica. Zudem ist er Präsident des von Vekselberg kontrollierten Schweizer Maschinenbauers Sulzer.
Ein Insider rechnet allerdings damit, dass er diesen Posten in absehbarer Zukunft ebenfalls abgeben dürfte. In der Renova Management hat der Russe seine Beteiligungen an den schweizerischen Industriefirmen Sulzer, Oerlikon und Schmolz+Bickenbach gebündelt. Auch der frühere Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann ist Renova-Verwaltungsrat.
Quelle: ntv.de, fma/rts