Ausrüstung für 42 Milliarden Rheinmetall bereit für Lieferung an Bundeswehr
01.03.2022, 07:36 Uhr
Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine beschließt die Bundesregierung eine milliardenschwere Aufrüstung der Bundeswehr - sehr zur Freude der heimischen Rüstungskonzerne. Rheinmetall steht bereits im Kontakt mit dem Verteidigungsministerium. Auch der Ukraine soll geholfen werden.
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall kann der Bundeswehr derzeit Ausrüstung im Wert von 42 Milliarden Euro liefern. Das sagte Unternehmenschef Armin Papperger dem Nachrichtenportal Focus Online. "Wir haben für das Ministerium aktuell Listen aufgestellt, was kurzfristig verfügbar wäre. Wir als Rheinmetall könnten in kurzer Zeit Ausrüstung im Wert von 42 Milliarden Euro liefern", so Papperger.
Rheinmetall könne innerhalb von zwölf Monaten logistische Fahrzeuge liefern, innerhalb von 18 Monaten Radfahrzeuge und innerhalb von 24 Monaten auch Kettenfahrzeuge. Auf die Frage, ob Rheinmetall auch die Ukraine beliefen würde, sagte Papperger. "Ja, die Ukraine hat bereits angefragt. Der Antrag wird derzeit von der Bundesregierung geprüft. Ich kann in der derzeitigen Situation nur sagen: Wir wollen denen helfen."
Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine will Deutschland die Bundeswehr deutlich aufrüsten und einmalig 100 Milliarden Euro bereitstellen. Zudem sollen künftig jährlich mehr als zwei Prozent der Wirtschaftsleistung in Deutschland für Verteidigung ausgeben werden. Die Aussicht auf milliardenschwere Bestellungen für neue Waffen verhalf Aktien von Rüstungsunternehmen am Montag zu starken Kurssprüngen.
Anleger erwarten vor allem Chancen für Rheinmetall und den Rüstungselektronik-Hersteller Hensoldt. Die Aktien von Rheinmetall schnellten deutlich nach oben und notierten zeitweise bei 160 Euro und damit so hoch wie nie. Am Ende lagen sie um knapp 25 Prozent im Plus. Für die Aktien des Rüstungselektronik-Herstellers Hensoldt ging es um fast 43 Prozent nach oben.
Angesichts der geplanten zusätzlichen Ausgaben könnte Deutschland mit geschätzten 33,5 Milliarden Euro pro Jahr rund viermal so viel in die Ausrüstung der Bundeswehr stecken als bisher, rechnen die Analysten vom Investmenthaus Stifel vor. Da Rheinmetall der größte Lieferant der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr sei, dürften sich die Düsseldorfer einen bedeutenden Anteil der Summe sichern können.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa