Staat verwaltet Beteiligungen Russland übernimmt Geschäfte von Danone und Carlsberg
16.07.2023, 19:04 Uhr Artikel anhören
Carlsberg hielt zuletzt noch 27 Prozent an der Baltika-Gruppe, die in Lizenz braute.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Putin ordnet die Übernahme der Russlandgeschäfte von Danone und Carlsberg durch Regierungsbehörden an. Beide Unternehmen hatten die Aufgabe ihrer Aktivitäten in dem Land bereits angekündigt.
Russland stellt das Russlandgeschäft des französischen Lebensmittelherstellers Danone und des dänischen Brauereikonzerns Carlsberg unter Staatsverwaltung. Präsident Wladimir Putin unterzeichnete einen Erlass, demzufolge eine Regierungsbehörde die Kontrolle über die Danone-Beteiligung sowie den Carlsberg-Anteil an Russlands größter Brauereigruppe übernimmt.
Die Baltika-Gruppe, an der Carlsberg zuletzt einen Anteil von 27 Prozent hielt, braute zuletzt in Lizenz auch ausländische Marken wie Warsteiner, Holsten oder Tuborg. Carlsberg hatte im Juni die Abgabe des Aktienpakets an einen ungenannten Käufer bekannt gegeben, wofür aber Genehmigungen erforderlich seien. Carlsberg zählt zu den größten Brauereikonzernen der Welt. Das Unternehmen hatte Ende März 2022 - einen Monat nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine - angekündigt, sich komplett aus Russland zurückziehen und sein dortiges Geschäft verkaufen zu wollen.
Danone hatte im Oktober einen Rückzug aus Russland angekündigt, was zu Abschreibungen in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro führen könne. Von Danone und Carlsberg waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten.
In einem ähnlichen Schritt wie dem nun von Putin unterzeichneten Erlass hatte Russland im April die Landesgesellschaften der Energiekonzerne Uniper aus Deutschland und Fortum aus Finnland unter staatliche Kontrolle gestellt.
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im vergangenen Jahr haben sich zahlreiche westliche Konzerne aus Russland zurückgezogen. Im Zusammenhang mit einer möglichen oder vollzogenen Aufgabe des jeweiligen Geschäfts waren oft hohe Abschreibungen verbunden.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ