Europa-Flotte bleibt am BodenRyanair streicht Großteil der Flüge

Die Ausbreitung des Coronavirus zwingt zahlreiche Fluggesellschaften zu drastischen Maßnahmen. Auch Ryanair streicht bis zu 80 Prozent des Flugplans zusammen. Dabei kann der Konzern nicht ausschließen, dass die komplette Flotte in Europa stillgelegt wird.
Europas größter Billigflieger Ryanair hat angekündigt, den größten Teil der eigenen Flugzeugflotte in Europa wegen der Coronavirus-Krise in den nächsten sieben bis zehn Tagen am Boden zu halten. Daher werde das Flugprogramm um bis zu 80 Prozent zusammengestrichen. Dabei könne der Konzern nicht ausschließen, dass die gesamte Flotte am Boden bleibt.
Unternehmenschef Michael O'Leary will den Herausforderungen aber trotzen und die Fluggesellschaft heil durch die Turbulenzen steuern. "Ryanair ist ein belastbarer Airline-Konzern mit einer starken Bilanz und erheblichen Barreserven", sagte der Manager laut Mitteilung. "Wir können und werden durch angemessenes und zeitiges Handeln auch eine längere Zeit mit weniger oder sogar gar keinen Flügen überstehen."
In den Monaten April und Mai wird Ryanair das Flugangebot voraussichtlich um bis zu 80 Prozent zurückfahren. Binnen der nächsten sieben bis zehn Tage werde es aber dazu kommen, dass der Großteil der Flotte in Europa nicht mehr abheben kann. Bis dahin will Ryanair die geplanten Flüge noch so weit wie erlaubt durchführen, um Kunden zurück nach Hause zu bringen. Einige Länder hätten internationale Flüge jedoch untersagt. Zu Ryanair gehören auch die österreichische Airline Lauda und die polnische Fluglinie Buzz.
Die Führungsspitze versucht nun, die Betriebskosten zu drücken und sonst das Geld zusammenzuhalten. Auf Basis der Zahlen vom 12. März verfügte Ryanair zuletzt über eine Liquidität von mehr als vier Milliarden Euro. Außerdem setzt der Konzern den Rückkauf eigener Aktien und Investitionen vorläufig aus. Neueinstellungen soll es erst einmal nicht geben. Mitarbeiter sollen zum freiwilligen Ausstieg aus ihren Arbeitsverträgen bewegt werden. Zudem will Ryanair die Arbeitszeiten und auch die Bezahlung zurückfahren.