Wirtschaft

Dow Jones auf Erholungskurs Schnäppchenjäger stürzen sich auf Tech-Branche

Für viele Firmen an der US-Börse geht es nach langer Talfahrt wieder bergauf.

Für viele Firmen an der US-Börse geht es nach langer Talfahrt wieder bergauf.

(Foto: AP)

Anleger zittern noch immer vor den neuen US-Inflationsdaten, die am morgigen Donnerstag vorgelegt werden sollen. Bis dahin kann sich die Wall Street über steigende Kurse freuen - vor allem in der Tech- und Gastronomie-Branche.

Angeführt von Technologiewerten hat die Wall Street erneut zugelegt. Der Nasdaq-Index stieg um 1,7 Prozent auf 14.490,37 Punkte. Der Dow Jones für Standardwerte kletterte um 0,86 Prozent auf 35.768,06 Punkte. Und auch für den breit gefassten S&P 500 ging es um 1,45 Prozent nach oben, er landete bei 4587,18.

S&P 500
S&P 500 6.495,64

Anleger sähen die Kursverluste zum Jahresauftakt als Gelegenheit für einen Einstieg in die wachstumsstarke Tech-Branche, sagte Portfoliomanager Paul Nolte vom Vermögensverwalter Kingsview. "Wir werden wohl erst am Freitag sicher wissen, ob dies lediglich eine technische Gegenreaktion ist oder der Januar eher ein Ausrutscher war und wir im Verlauf des ersten Quartals eine Fortsetzung der Rally sehen werden."

Im Januar hatte der S&P 500 zeitweise zwölf Prozent verloren. Entscheidend für die Anlegerstimmung werden die US-Inflationsdaten, die am Donnerstag zur Veröffentlichung anstehen. Experten erwarten für Januar einen Anstieg der Teuerungsrate auf 7,3 Prozent. Die Kernrate ohne die stark schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie sei auf 5,9 Prozent angezogen. "Die Zahlen werden abzuschätzen helfen, ob die Notenbank Fed im März mit einer Zinserhöhung von einem Viertel oder einem halben Prozentpunkt startet", prognostizierten die Analysten der ING Bank. Vor diesem Hintergrund notierte der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, 0,1 Prozent im Minus bei 95,55 Punkten.

Aluminium bleibt teuer

Gleichzeitig hielten steigende Rohstoffpreise den Teuerungsdruck hoch. So war Aluminium so teuer wie zuletzt vor etwa 13 Jahren. "In einer Zeit wachsender Nachfrage kann das Angebot nicht mithalten", warnte der unabhängige Analyst Robin Bhar. Das Angebotsdefizit werde sich 2022 auf bis zu 1,6 Millionen Tonnen von rund einer Million Tonnen im vergangenen Jahr ausweiten.

Wti Oil
Wti Oil 62,99

Bei Rohöl spekulierten Investoren ebenfalls auf Angebotsengpässe, sagte Analystin Tina Teng vom Brokerhaus CMC Markets. Diese Erwartung unterstrich der überraschende Rückgang der US-Lagerbestände. Die US-Sorte WTI verteuerte sich nach anfänglichen Kursverlusten bis zum Abend um 0,72 Prozent auf glatte 90 Dollar je Barrel (159 Liter).

Chipotle ist großer Gewinner

Neben Technologiewerten waren auch die Titel von Chipotle gefragt. Sie legten zeitweise gut zehn Prozent zu, nachdem die auch in Deutschland aktive Restaurantkette mit 5,58 Dollar je Aktie einen überraschend hohen Quartalsgewinn ausgewiesen hatte. Das ist der größte Kurssprung seit mehr als einem halben Jahr. Das Unternehmen habe sich eine einzigartige Nische in der Branche geschaffen und könne sowohl traditionellen Schnellrestaurants als auch gehobeneren Ketten Kunden abwerben, lobte Analyst Sean Dunlop vom Research-Haus Morningstar.

Bei Yum lag das Umsatzwachstum mit fünf Prozent über den Markterwartungen. Der Gewinn der Restaurant-Kette blieb mit 2,08 Prozent aber hinter den Erwartungen zurück. Verantwortlich hierfür seien gestiegene Kosten, kommentiert Analyst Andrew Charles vom Vermögensverwalter Cowen. Die Papiere der Mutter von "Kentucky Fried Chicken" (KFC) und "Pizza Hut" stieg dennoch um drei Prozent.

Abwärts ging es dagegen für die Titel von CVS, die sich um knapp sechs Prozent verbilligten. Börsianer äußerten sich enttäuscht, dass die Apotheken- und Drogeriekette ihre Gesamtjahresziele nach einem überraschend hohen Quartalsgewinn lediglich bekräftigt hat. Das Unternehmen erwartet für das laufende Jahr einen Rückgang der Corona-Impfungen um bis zu 80 Prozent. Bei Tests prognostizierte es ein Minus von bis zu 50 Prozent.

Quelle: ntv.de, lve/rts

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