Wirtschaft

Dow Jones schließt im Plus Schwächelnder US-Arbeitsmarkt gibt Kursen Aufwind

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Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Oktober etwas lebhafter als im Vormonat gezeigt.

Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Oktober etwas lebhafter als im Vormonat gezeigt.

(Foto: picture alliance / newscom)

Die Zahlen im US-Arbeitsmarktbericht für Oktober fallen schwächer aus als erwartet. Die US-Währungshüter werden deshalb vorsichtiger. Anleger erwarten, dass die Notenbank Fed die Zinsschraube nicht weiter anziehen wird. Und die Wall Street atmet auf.

Die Wall Street hat sich mit Aufschlägen gezeigt und knüpfte damit an die bereits deutlichen Kursgewinne der laufenden Woche an. Gestützt wurden die Börsen weiterhin von kräftig nachgebenden Marktzinsen im Gefolge der Arbeitsmarktdaten. Bei den Einzelwerten zeigte sich die Apple-Aktie nach den Quartalszahlen mit leichten Abgaben. Der Technologie-Sektor im S&P-500 verlor gegen den positiven Trend 0,1 Prozent.

In den vergangenen Tagen hatten deutlich gesunkene Marktzinsen nach taubenhaft aufgenommenen Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell dem Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Am Markt geht man überwiegend davon aus, dass die Fed keine weitere Zinserhöhung im aktuellen Zyklus vornehmen wird, obwohl sich die Notenbank diese Option offengehalten hat.

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Rückenwind für diese Erwartung kam vom US-Arbeitsmarktbericht für Oktober. Denn der Stellenzuwachs fiel niedriger aus als von Ökonomen erwartet. Es entstanden in der Privatwirtschaft und beim Staat 150.000 Stellen, während von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte einen Zuwachs um 170.000 erwartet hatten. Das mahnt zum einen zur Vorsicht im Hinblick auf die Konjunktur, zum anderen dürften davon eher dämpfende Wirkungen auf die Inflation ausgehen.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,7 Prozent auf 34.061 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,9 Prozent nach oben. Der Nasdaq-Composite gewann 1,4 Prozent. An der Nyse standen 2438 (Donnerstag: 2583) Kursgewinner 468 (328) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 39 (44) Titel.

Die Geschäftsaktivität in der US-Dienstleistungsbranche hat sich im Oktober etwas lebhafter als im Vormonat gezeigt. Der von S&P Global für den Sektor ermittelte Einkaufsmanagerindex stieg auf 50,6 von 50,1 Punkten. Volkswirte hatten allerdings einen Stand von 50,9 vorhergesagt. Der ISM-Index für den Service-Sektor sank von 53,6 im September auf 51,8 im Oktober. Ökonomen hatten lediglich einen Rückgang auf 53,0 prognostiziert.

Renditen geben deutlich nach - Dollar auf Fünfwochentief

Am Anleihemarkt gaben die Renditen nach den Arbeitsmarktdaten weiter kräftig nach - im Zehnjahresbereich um 14,1 Basispunkte auf 4,52 Prozent. Die Trendwende am Anleihenmarkt wurde durch die Ansicht ausgelöst, dass die Abschwächung der US-Wirtschaft den Zinserhöhungen der US-Notenbank und der hohen Inflation ein Ende bereiten werden, hieß es. Die Rendite 30-jähriger Papiere verzeichnete den größten Wochenverlust seit März 2020.

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Mit dem etwas schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktbericht fiel der Dollar auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen. Erneut sinkende US-Rentenrenditen drückten den Dollar-Index um weitere 1,0 Prozent. Die Daten untermauern die ohnehin im Markt vorherrschende Meinung, dass der Zinsgipfel in den USA erreicht ist und keine weiteren Zinserhöhungen mehr anstehen.

Der Goldpreis profitierte von den sinkenden Marktzinsen und dem schwachen Dollar. Der Preis für die Feinunze erhöhte sich um 0,4 Prozent auf 1993 Dollar, kurzzeitig hatte er schon die Marke von 2000 Dollar übersprungen. "Alles spricht für Gold", sagte ein Marktteilnehmer mit Blick auf den moderaten US-Arbeitsmarktbericht, den rückläufigen ISM-Index und die geopolitischen Risiken.

Die Ölpreise gaben nach. Die Notierungen von Brent und WTI verloren jeweils 1,8 Prozent. Die Preise markierten den zweiten wöchentlichen Rückgang in Folge, nachdem die Ängste vor einer Ausweitung des Israel-Hamas-Kriegs nachgelassen und die Anleger ihren Fokus wieder auf die Nachfrageaussichten gerichtet haben, hieß es. Zudem seien vor dem Wochenende Positionen abgebaut worden.

Apple wegen Umsatzrückgang im Minus

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Apple reduzierten sich um 0,5 Prozent. Der iPhone-Hersteller hat auch für sein viertes Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang ausgewiesen, auch wenn der Umsatz immer noch höher ausfiel als von Analysten erwartet. Dabei schrumpfte das Chinageschäft überraschend deutlich. In China dürfte Apple weiter mit der dortigen Konjunktur-Schwäche und der Konkurrenz durch chinesische Anbieter zu kämpfen haben, deutete Apple-Finanzchef Luca Maestri an.

Expedia legte um 18,8 Prozent zu. Die Reiseplattform hat überraschend gute Zahlen vorgelegt und von einer ungebrochen hohen Nachfrage berichtet. Die Titel der Hotelbuchungsplattform Booking Holdings verbesserten sich nach anfänglichen Verlusten um 0,7 Prozent. Das Unternehmen hat zwar ein Rekordquartal vermeldet, doch hat die Aktie seit Jahresbeginn schon um über 40 Prozent zugelegt.

Starbucks (+2,6%) will die Zahl seiner Filialen bis 2030 weltweit auf 55.000 ausweiten. Derzeit betreibt die Kaffeekette gut 38.000. In den USA sollen neue Geschäftsformate an den Start gehen, die auf Abholung und Drive-Through ausgerichtet sind.

Quelle: ntv.de, lve/DJ

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