Teure Fußmatten und Klobürsten Signa versteigert luxuriöse Kuriositäten
19.01.2024, 17:29 Uhr Artikel anhören
Die Signa-Gruppe hausierte im pompösen Barockbau "Palais Harrach".
(Foto: picture alliance / Karl Schöndorfer / picturedesk.com)
Die Signa-Gruppe ist pleite. Es ist die größte Firmeninsolvenz in der österreichischen Nachkriegszeit. In einem verzweifelten Versuch, das Fortbestehen zu sichern, legt die Firma ihr Mobiliar aus dem edlen Wiener Firmensitz unter den Hammer.
Der Abverkauf bei der bröckelnden Signa-Gruppe schreitet voran - zumindest im kleinen Maßstab. Die insolvente Holding der österreichischen Immobilien- und Handelsgruppe hat damit begonnen, ihre Büroeinrichtung zu versteigern, um so einen - eher überschaubaren - Beitrag zum Fortbestand der Holding zu leisten. Dabei wurden bemerkenswerte Ergebnisse erzielt.
Für eine Fußmatte mit Signa-Logo fiel der Auktionshammer bei 1600 Euro. Ein Set mit Klobürstenhalter, Klopapierhaltern und Mülleimer aus der noblen Holding-Zentrale im Wiener Stadtzentrum war einem Bieter 600 Euro wert. Das siegreiche Gebot für einen Büro-Kaktus lag bei 220 Euro. Insgesamt wurden knapp 300 Posten versteigert.
Die Andenken an die Signa-Gruppe des österreichischen Unternehmers René Benko könnten historischen Wert haben: Die Verbindlichkeiten der Holding betragen etwa fünf Milliarden Euro - es handelt sich damit um die größte Insolvenz der österreichischen Nachkriegsgeschichte.
Nach einer starken Wachstumsphase während der Niedrigzins-Jahre geriet Signa zuletzt im Zuge von steigenden Zinsen, Baukosten und Energiepreisen in eine schwere Krise. Jüngst wurde bekannt, dass die zu Signa gehörende Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks in Hamburg einen Insolvenzantrag gestellt hat. Damit könne die Stadt nun ihr Wiederkaufrecht sowie die Übernahme aller Planungs- und Bauverträge geltend machen, wie die Stadtentwicklungsbehörde mitteilte. Öffentlich angeboten wird hingegen ein Architekturmodell des Elbtowers bei einer weiteren Signa-Auktion Anfang Februar. Das aktuell höchste Gebot lag am Freitag bereits bei 2000 Euro.
Quelle: ntv.de, gri/dpa