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Adidas laut Bericht überrascht Sneaker-Fans reißen sich um die letzten "Yeezys"

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Ein großer Teil der Erlöse des "Yeezy"-Verkaufs soll an gemeinnützige Organisationen gehen.

Ein großer Teil der Erlöse des "Yeezy"-Verkaufs soll an gemeinnützige Organisationen gehen.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

Nach antisemitischen Aussagen beendet Adidas die Zusammenarbeit mit Kanye West. Zunächst befürchtet das Unternehmen, die Restbestände der "Yeezy"-Schuhe nicht loswerden zu können. Doch einem Bericht zufolge ist die Nachfrage ungebrochen.

Die erste Verkaufsaktion für die Lagerbestände von "Yeezy"-Schuhen hat einem Bericht der "Financial Times" zufolge die optimistischsten Erwartungen von Adidas übertroffen. Kunden hätten Ende Mai/Anfang Juni rund vier Millionen Paar der vom umstrittenen Rapper Kanye West designten Sneaker im Wert von 508 Millionen Euro bestellt, berichtete die britische Zeitung unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.

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Der tatsächliche Umsatz sei aber geringer gewesen, weil Adidas die Nachfrage nach bestimmten Modellen in einigen Größen gar nicht habe erfüllen können. Adidas hatte die langjährige Partnerschaft mit Kanye West - der sich inzwischen "Ye" nennt - im Herbst beendet, nachdem der US-Rapper nach wiederholten verbalen Ausfällen auch mit antisemitischen Äußerungen provoziert hatte.

Teil des Erlöses soll gespendet werden

Wie der fränkische Sportartikelkonzern mit den Millionen Paar bereits produzierten Schuhen aus der Kollektion umgehen würde, war lange unklar. Der neue Vorstandschef Björn Gulden kündigte im Mai an, zumindest einen Teil davon nach und nach auf den Markt zu werfen und einen beträchtlichen Teil des Erlöses an Organisationen zu spenden, die gegen Rassismus und Antisemitismus kämpfen. Wären die Schuhe weggeworfen worden, hätten Adidas Abschreibungen von rund einer halben Milliarde Euro gedroht.

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Mit dem erfolgreichen Start der Verkaufsaktion seien diese Sorgen verflogen, hieß es in dem Bericht. Insgesamt habe Adidas bei dem Schlussverkauf 15 verschiedene Modelle angeboten. Der "500 Utility Black" etwa sei in Europa innerhalb weniger Stunden ausverkauft gewesen. "Yeezy" war seit dem Beginn der Zusammenarbeit mit West ein Verkaufsschlager gewesen, die Umsätze lagen zuletzt bei mehr als einer Milliarde Euro im Jahr, bei hohen Margen.

Gulden hat aber deutlich gemacht, dass Adidas mit dem Schlussverkauf keine großen Gewinne machen wolle. Laut FT will das Unternehmen mit dem Verkaufserlös die fälligen Tantiemen an Ye zahlen und die Kosten decken, die mit dem Aus für "Yeezy" verbunden sind. Adidas wollte sich zu dem Bericht nicht äußern und verwies auf die Halbjahreszahlen, die am 3. August veröffentlicht werden sollen.

Quelle: ntv.de, mdi/rts

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