Wirtschaft

"Erfreuliche Marktbelebung" Solaranlagen 2019 wieder stark gefragt

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Dank sinkender Preise wurden 2019 mehr Solaranlagen geordert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Markt für Solaranlagen kommt 2019 so richtig in Schwung. Doch noch immer reiche der Bau neuer Paneele nicht aus, um Deutschlands Klimaziele zu erreichen, mahnt der Bundesverband Solarwirtschaft.

Die Nachfrage nach Solarstromanlagen hat 2019 merklich angezogen. Laut einer ersten Bilanz des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW) stieg diese um rund 30 Prozent. Diese Marktbelebung sei erfreulich, jedoch klafften "gravierende Lücken zwischen dem Erreichten und den Klimazielen", erklärte BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig in Berlin. Diese Lücken könnten geschlossen werden, wenn das Ausbautempo verdreifacht werde.

Körnig warnte, andernfalls sei auch die Versorgungssicherheit mit bezahlbarer und umweltfreundlicher Energie gefährdet. "Ohne einen deutlich schnelleren Ausbau Erneuerbarer Energien droht bereits in der ersten Hälfte der 20er Jahre eine Stromerzeugungslücke infolge des Atom- und Kohleausstiegs."

2019 wurden nach Angaben des BSW Solarstromanlagen mit einer Leistung von knapp vier Gigawatt neu installiert. Laut BSW sind inzwischen rund 50 Gigawatt an solarer Kraftwerksleistung in Deutschland errichtet. Damit würden rund neun Prozent des Nettostromverbrauchs abgedeckt, heißt es in einer Studie des Verbands. Demnach müssten jährlich mindestens zehn Gigawatt an neuer solarer Kraftwerksleistung installiert werden, damit der geplante Atom- und Kohleausstieg nicht in wenigen Jahren zu Versorgungsengpässen führt.

König: Solarförderung muss weitergehen

Als Gründe für die jüngste Marktbelebung sieht der BSW vor allem den starken Preisverfall der vergangenen Jahre. Auch die verstärkte Klimadebatte und der Ausbau der Elektromobilität steigern nach Einschätzung des Verbandes die Investitionsbereitschaft in Solartechnik. Dies müsse von der Politik noch deutlich stärker genutzt werden. 2020 müssten die Solarenergie-Ausbauziele an die Klimaziele angepasst und "Marktbarrieren wie die finanzielle Belastung der solaren Selbst- und Quartiersversorgung endlich abgeschafft werden", forderte Körnig.

Besonders dringend sei die ursprünglich bereits zum Jahreswechsel zugesagte Streichung des Förderdeckels für Photovoltaik im Erneuerbare-Energien-Gesetz. In der Sache sei sie zwar unstrittig, sie dürfe aber auch nicht länger Gegenstand "verhandlungstaktischer Spielchen" sein. Die Abschaffung des Solardeckels müsse im Januar abgeschlossen werden, verlangte Körnig. Aufgrund erwartbarer Vorzieheffekte drohe andernfalls bereits im Frühjahr 2020 ein Ausbaustopp neuer Photovoltaikdächer.

Quelle: ntv.de, vpe/AFP

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