Volatilität beim MSCI World Sollten Anleger jetzt ihr Sparplan-Tempo anpassen?
17.04.2025, 10:42 Uhr Artikel anhören
Vor allem Trumps erratische Zollpolitik hat für Aufruhr an den Märkten und damit auch für Rekordbewegungen beim MSCI World gesorgt.
(Foto: IMAGO/Dreamstime)
Die Volatilität des MSCI World erinnert zuletzt etwas an den Bitcoin. Experten empfehlen bei volatilen Märkten, Sparpläne häufiger auszuführen. Anleger, die fürchten, dass das Chaos an den Märkten anhält, könnte dies ein Anstoß sein, ihr Sparplan-Tempo anzupassen.
Sollte man sein Sparplan-Tempo an die Geschwindigkeit von Donald Trumps Politik anpassen? Dieser Gedanke wäre jedenfalls naheliegend, denn ganz unabhängig vom US-Präsidenten lautet die Empfehlung, besonders volatile Assets häufiger zu besparen - so bildet sich, der Theorie nach, im Durchschnitt ein deutlich besserer Einstiegspreis. Vor allem bei Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum und Co. empfehlen Experten dieses Vorgehen. Und warum dann nicht auch beim MSCI World, dessen Volatilität in den vergangenen Tagen etwas an Bitcoin erinnerte?
Auf lange Sicht ist die Antwort für den MSCI World nahezu eindeutig: Es ist letztlich egal, ob man ein, zwei oder vier Mal im Monat den Sparplan auslöst. Das liegt auch daran, dass der MSCI-World-Index zwar schwankt, aber generell keineswegs ein besonders stark volatiles Asset ist. Das ist der Unterschied zu Krypto-Assets. Kurssprünge wie in den vergangenen Wochen sind höchst ungewöhnlich für den Index, weshalb er bislang auch nicht für kürzere Sparintervalle empfohlen wurde.
Eine Auswertung von Capital zeigt, dass über die vergangenen drei Jahre der durchschnittliche Einstiegspreis in den gängigen Intervallen - 1, 2 und 4 Mal pro Monat - lediglich um 13 Cent abwich: Am günstigsten wären Anleger mit einem einmaligen Investment zu Monatsanfang in den Core MSCI World eingestiegen. Über drei Jahre liegt der durchschnittliche Einstiegskurs hier bei 88,80 Euro - konstante Sparraten vorausgesetzt. Am teuersten wäre ein zweifaches Investment gewesen am Anfang und in der Mitte des Monats. Anlegerinnen und Anleger zahlten dann im Schnitt 88,93 Euro. Wer seinen Sparplan wöchentlich ausführen ließ, zahlte 88,85 Euro. Anders ausgedrückt: Wer über drei Jahre 100 Euro monatlich investiert, hätte bei einem wöchentlichen Sparplan 9,21 Euro mehr gezahlt als bei einem einmaligen Sparplan am Monatsanfang. Ärgerlich, aber wohl verkraftbar.
Etwas anders sieht es seit der Amtseinführung von Trump am 20. Januar aus. Vor allem dessen erratische Zollpolitik hat für Aufruhr an den Märkten und damit auch für Rekordbewegungen beim MSCI World gesorgt. Die Capital-Auswertung zeigt, dass es seither tatsächlich sinnvoller war, das Sparplan-Tempo zu erhöhen. Der durchschnittliche Einstiegskurs beim wöchentlichen Intervall lag mit 108,56 Euro unter denen für eine einmalige Anlage (109,41 Euro) oder zweimalige Anlage (109,83 Euro) im Monat.
Natürlich ist der Betrachtungszeitraum seit dem 20. Januar für Börsenverhältnisse sehr kurz. Für alle jedoch, die fürchten, dass das Chaos an den Märkten anhält, könnte dies ein Anstoß sein, das Sparplan-Tempo zumindest vorübergehend zu erhöhen.
Dieser Text ist zuerst bei Capital.de erschienen.
Quelle: ntv.de