Kreml wünscht gute Besserung Sorge um russische Notenbankchefin - Nabiullina sagt Termine ab
16.01.2024, 17:36 Uhr Artikel anhören
Notenbank-Chefin Elwira Nabiullina schürt mit einer Terminabsage Spekulationen über ihr Wohlergehen.
(Foto: picture alliance/dpa/TASS)
Sie federt die Folgen der Sanktionen für die russische Wirtschaft ab. Doch eine hohe Inflation kann auch die Chefin der russischen Notenbank nicht verhindern. Zudem werfen ihr Kritiker vor, zu viele Währungsreserven in Europa geparkt zu haben. Nun wird über ihren Gesundheitszustand spekuliert.
In Russland gibt es Spekulationen um den Gesundheitszustand der Zentralbankchefin Elwira Nabiullina. Er wünsche ihr Gesundheit und Kraft, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Er war auf Spekulationen angesprochen worden, wonach Nabiullina im Krankenhaus liege. Ihr Gesundheitszustand sei eine private Angelegenheit. Der Kreml habe weder die Möglichkeit noch den Wunsch, diese zu kommentieren.
Die 60-Jährige hatte zuvor einen für Dienstag geplanten Auftritt bei einer Ausstellung in Moskau abgesagt. Für ihre Abwesenheit wurde kein Grund angegeben. Die Zentralbank lehnte eine Stellungnahme ab.
Die Wirtschaftswissenschaftlerin und ehemalige Beraterin von Präsident Wladimir Putin wurde 2013 überraschend zur Chefin der Zentralbank ernannt. Sie ist die erste Frau auf dem Spitzenposten dieser in Russland sehr angesehenen Institution.
Sie hat Experten zufolge maßgeblich mit dazu beigetragen, dass der wirtschaftliche Einbruch Russlands infolge der westlichen Sanktionen wegen des Überfalls auf die Ukraine bislang weitgehend ausgeblieben ist. So hat Nabiullina zeitweise den Leitzins mehr als verdoppelt und einen drastischen Verfall der Landeswährung Rubel verhindert.
Zuletzt gab es aber auch zunehmend Kritik an der obersten Währungshüterin. So liegt die Inflationsrate aktuell mit 7,42 Prozent weit über dem Zielwert der Notenbank von vier Prozent. Dadurch musste Nabiullina den Leitzins auf das aktuelle Niveau von 16 Prozent anheben. Das macht Kredite teurer und dämpft die Konjunktur. Einige Abgeordnete werfen der Zentralbank zudem vor, einen großen Teil der russischen Devisenreserven in Europa angelegt zu haben. Rund 300 Milliarden US-Dollar an Vermögenswerten - fast die Hälfte der russischen Reserven - konnten inzwischen vom Westen durch Sanktionen eingefroren werden.
Quelle: ntv.de, jwu/rts