Viele Beschäftigte haben DienstStudie: Ostdeutsche arbeiten häufiger an Weihnachten

Auch an den Weihnachtstagen geht die Arbeit in einigen Branchen weiter. Deutschlandweit betroffen ist rund jeder zehnte Beschäftigte. Dabei treten jedoch einige Unterschiede zutage.
Alle Jahre wieder müssen auch über die Feiertage viele Menschen in Deutschland arbeiten. Fast jeder oder jede zehnte Beschäftigte ist in diesem Jahr an Weihnachten im Dienst. An Heiligabend sind bis zum gesetzlichen Ladenschluss um 14 Uhr noch fast ein Viertel (24 Prozent) aller Erwerbstätigen im Einsatz, wie aus einer Befragung der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. Ab 14 Uhr sinkt dann der Anteil auf 9 Prozent - ein Wert, der auch an den folgenden beiden Weihnachtsfeiertagen und an Neujahr in etwa erreicht wird.
Mit kleinster Besetzung von jeweils 8 Prozent fahren die Betriebe am ersten Weihnachtsfeiertag und an Neujahr. Ähnlich wie eine Woche zuvor arbeiten am Vormittag des Silvestertags noch einmal rund ein Viertel der Erwerbstätigen. Der Wert sinkt dann nach 14 Uhr auf rund 10 Prozent.
Mit Blick auf die verschiedenen Branchen sind besonders im Gastgewerbe Arbeitskräfte an Weihnachten im Einsatz - weit mehr als ein Viertel der Erwerbstätigen. Auch im Gesundheits- und Sozialbereich sowie im Bereich Verkehr und Logistik ist jeweils jeder und jede Fünfte im Dienst.
Unterschied bei Gehaltsstufen
In diesen Branchen wird auch wenig gezahlt. In Haushalten mit geringem Einkommen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen an den Feiertagen arbeiten müssen. Von den Beschäftigten in der untersten Gehaltsstufe müssen 14 Prozent an Heiligabend nach 14.00 Uhr noch arbeiten, in der höchsten Gehaltsstufe sind es nur sieben Prozent. Es sind häufig dieselben, die an den Feiertagen arbeiten: Mehr als 80 Prozent von ihnen berichten, dass sie auch in mindestens einem der drei Vorjahre am gleichen Tag zur Arbeit gegangen sind.
Auffällig ist, dass im Osten Deutschlands mehr Menschen berichten, dass sie über die Feiertage arbeiten müssen. Das gilt für alle fünf abgefragten Tage von Heiligabend bis Neujahr. Dazu passt, dass die höchsten Werte für den Vormittag des Heiligen Abend in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt (31 Prozent) und die niedrigsten im deutlich weniger säkularisierten, katholisch geprägten Bayern (17 Prozent) zu verzeichnen sind.
Für die Auswertung hat das WSI-Institut der Böckler-Stiftung knapp 5900 Angestellte wie Selbstständige befragen lassen, ob sie an bestimmten Tagen arbeiten müssen. Dabei wurde nicht unterschieden, ob sie insbesondere für die Werktage Heiligabend und Silvester Urlaub einreichen mussten oder von Vereinbarungen auf tariflicher oder betrieblicher Ebene profitieren.