Wirtschaft

Handelsabkommen geklärt Südkoreaner wickeln Trump mit Goldkrone um den Finger

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Quasi mit Amtsantritt als US-Präsident verhängt Donald Trump Zölle gegen so gut wie jedes Land. Viele Staaten bemühen sich um eine Lösung, so auch Südkorea. Das Land erklärt sich bereit, zu investieren - und macht Trump ein prachtvolles Geschenk.

Südkorea und die USA haben nach mehrmonatigen Verhandlungen weitere Details einer Handelsvereinbarung geklärt. Ein hochrangiger Regierungsbeamter Südkoreas teilte mit, das Land werde 350 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten investieren. Im Gegenzug wird seiner Darstellung zufolge die US-Regierung ihren Zollsatz für südkoreanische Importe reduzieren.

US-Präsident Donald Trump hatte bei einem Dinner mit Regierungschefs auf Einladung des südkoreanischen Präsidenten Lee Jae Myung beim Wirtschaftsgipfel Apec in Südkorea über das Handelsabkommen gesprochen, das fast finalisiert sei. Er nannte aber keine Details. Zuvor hatte Lee Trump eine goldene Krone geschenkt und dem Präsidenten die höchste staatliche Auszeichnung des Landes verliehen.

Trump bezeichnete den Austausch mit Lee in einer kurzen Stellungnahme nach dem Treffen als "enorm". "Ich denke, das Treffen war entschlossen, sehr entschlossen", sagte der US-Staatschef.

Laut der südkoreanischen Seite wird man 200 Milliarden US-Dollar in einen Investitionsfonds einzahlen. Der Investitionszeitraum wird dabei auf mehrere Jahre gestaffelt sein, sodass eine jährliche Obergrenze von 20 Milliarden US-Dollar nicht überschritten wird. Weitere 150 Milliarden US-Dollar sollen für gemeinsame Projekte in der Schiffbauindustrie verwendet werden.

Nach der Darstellung der südkoreanischen Seite sollen die USA unter anderem die gegen die südkoreanische Autoindustrie verhängten Zölle von 25 Prozent auf 15 Prozent reduzieren. Davon profitieren die koreanischen Autobauer wie beispielsweise Kia und Hyundai.

"In Amerika haben wir keine Könige"

Die Schenkung einer Goldkrone geschieht zu einem kuriosen Zeitpunkt. In den USA kam es erst vor wenigen Tagen zu großen "No Kings"-Protesten (Deutsch: Keine Könige) gegen Donald Trump. Landesweit waren Millionen Menschen unter dem Motto auf die Straße gegangen. Trump tat die Demonstrationen gegen seine Regierungspolitik als "Witz" ab. Die Demonstranten stünden nicht für die Haltung der Menschen im Land, sagte er. "Ich arbeite mir den Arsch ab, um unser Land großartig zu machen. Das ist alles. Ich bin überhaupt kein König", so Trump.

Andererseits warfen die "No Kings"-Veranstalter dem Präsidenten vor, sich über Grundprinzipien des demokratischen Rechtsstaats hinwegzusetzen und eine Machtfülle anzuhäufen, die dem Staatsoberhaupt nicht zustehe und eher an autoritäre Herrscher erinnere. "Der Präsident glaubt, seine Macht sei absolut", hieß es auf der Webseite der Organisatoren. "Aber in Amerika haben wir keine Könige."

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/DJ

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