Wirtschaft

Tausende Tote Terrorismus kostet Weltwirtschaft Milliarden

In Nigerias Haupstadt Abuja weint eine Frau während eines Protests, an dem an von der Terrormiliz Boko Haram verschleppte Schülerinnen erinnert wird.

In Nigerias Haupstadt Abuja weint eine Frau während eines Protests, an dem an von der Terrormiliz Boko Haram verschleppte Schülerinnen erinnert wird.

(Foto: REUTERS)

Die weltweit am schlimmsten vom Terrorismus heimgesuchten Länder bekommen die Folgen auch wirtschaftlich zu spüren. Wie groß sie sind, hat eine australische Denkfabrik ermittelt.

Terroranschläge haben der Weltwirtschaft im vergangenen Jahr einen Schaden von knapp 53 Milliarden US-Dollar zugefügt. Zu diesem Ergebnis kommt der "Global Terrorism Index", der vom australischen Thinktank "Economic and Peace" ermittelt wird.

Mehr als 32.00 Menschen starben demnach weltweit 2014 bei Terroranschlägen – und damit fast zehnmal so viele als im Jahr 2000. Auch die ökonomischen Kosten sind kräftig gestiegen und lagen im vergangenen Jahr mit 52,9 Milliarden Dollar höher als 2001 – dem Jahr der Anschläge vom 11. September.

(Foto: Global Terrorism Index 2015, the Institute for Economics and Peace)

 

Es sei schwierig, die ökonomischen Folgen des Terrorismus zu beziffern, heißt es in der Studie. Deshalb seien die Annahmen zurückhaltend. In die ermittelte Zahl fließen beispielsweise entgangene Investitionen ein.  So habe der Terrorismus in Nigeria dafür gesorgt, dass 2010 ausländische Investitionen im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent zurückgingen.   

In den meisten Ländern gebe es zwar keine nennenswerten Auswirkungen von Terrorismus auf das Bruttoinlandsprodukt, so die Autoren. In einigen Ländern seien die Folgen für das Wirtschaftswachstum allerdings beträchtlich.

Als Beispiel wird der Irak genannt. Seit 2005 habe der Terrorismus dort insgesamt für 159 Milliarden US-Dollar weniger Wirtschaftsleistung gesorgt. Das entspreche etwa einem Drittel des Bruttoinlandsproduktes des vergangenen Jahres. 

(Foto: Global Terrorism Index 2015, the Institute for Economics and Peace)

 

Der Studie zufolge litten 2014 vor allem fünf Länder unter Terrorismus: Der Irak, Nigeria, Afghanistan, Pakistan und Syrien. Allein in diesen Ländern starben knapp 80 Prozent aller Menschen, die Opfer von Anschlägen wurden. Die zehn am stärksten betroffenen Länder hätten Einbußen des Bruttoinlandsprodukts zwischen 0,1 und 0,8 Prozent hinnehmen müssen.

(Foto: Global Terrorism Index 2015, the Institute for Economics and Peace)

Im Vergleich zu anderen Formen der Gewalt sind die ökonomischen Folgen von Terrorismus der Studie zufolge vergleichsweise gering. So seien die Kosten von Gewalttaten bis hin zum Mord weltweit 32 Mal höher.

Quelle: ntv.de, jga

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