Neid beim Preisnachlass? Tesla-Schnäppchen verärgert Chinesen
09.01.2023, 12:41 Uhr
Tesla-Neuwagen kosten in China inzwischen bis zu 24 Prozent weniger als im September.
(Foto: IMAGO/NurPhoto)
Tesla will mit Rabatten an gleich mehreren Fronten die Nachfrage auf dem asiatischen Markt ankurbeln. Die neuen Angebote unterbieten in China sogar deutlich die dort ausgelaufene Elektroauto-Förderung aus dem Vorjahr - Käufer fühlen sich vom Autobauer getäuscht.
Tesla bearbeitet mit Singapur einen weiteren Markt in Asien mit erklecklichem Preisnachlass. Bestandsfahrzeuge der Modelle 3 und Y seien 5000 Dollar billiger für Käufer, die ihr Verbrennerauto in Zahlung geben, wie von einem Händler in Singapur zu erfahren war. Die Anschaffung einer Lizenz zum Autobesitz werde mit 5000 Dollar gefördert.
Vergangene Woche hatte Tesla die Preise in China, Südkorea, Japan und Australien gesenkt, um die Nachfrage anzukurbeln. Am Wochenende führte das zu Protesten Hunderter Tesla-Käufer in China, die ihren Wagen Ende letzten Jahres noch zum deutlich höheren Preis angeschafft hatten. In den sozialen Medien tauchten Videos mit schimpfenden Kunden vor Auslieferungszentren in Shanghai, Chengdu, Shenzhen und anderen Orten auf.
Tesla-Neuwagen kosten nach Reuters-Berechnungen in der Volksrepublik nach zwei Preissenkungen inzwischen 13 bis 24 Prozent weniger als im September. Käufer, die sich ein Auto Ende letzten Jahres wegen der im neuen Jahr auslaufenden Elektroauto-Förderung gekauft hatten, sahen sich davon kalt erwischt. Der Autobauer habe sie in dem Glauben gelassen, es gäbe keine Preissenkung in Kürze. "Gebt das Geld zurück, erstattet unsere Autos zurück", sang eine Menschenmenge in Chengdu.
Ein Kunde in Shanghai berichtete, verärgerte Käufer hätten bei einem von der Polizei flankierten Treffen mit Tesla-Angestellten eine Liste von Forderungen übergeben. Sie verlangten eine Entschuldigung und finanzielle Entschädigung. Die Tesla-Verkäufer hätten eine Reaktion bis Dienstag versprochen.
Ein Firmensprecher erklärte hingegen, eine Preiserstattung sei nicht geplant. Der Protest stieß in den sozialen Medien überwiegend auf Ablehnung. Die Käufer hätten die Vertragskonditionen gründlicher anschauen sollen. Ein bekannter Blogger nannte die Proteste auf Weibo beschämend.
Quelle: ntv.de, mba/rts