Twitter-Deal geplatzt Trump beschimpft Musk
11.07.2022, 11:27 Uhr Artikel anhören
US-Medienberichten zufolge wird Trump bald ankündigen, dass er 2024 kandidieren will.
(Foto: IMAGO/ZUMA Wire)
Freunde werden Donald Trump und Elon Musk wohl nicht mehr. Der Ex-Präsident ätzt in Richtung Tech-Milliardär, nachdem dieser vom Twitter-Kauf zurücktreten will. Möglicherweise ist Trump sauer, weil Musk ihn nicht gewählt hatte.
Donald Trump teilt wieder aus. Sein jüngstes Ziel: Elon Musk. Bei einem Wahlkampfauftritt bezeichnete der ehemalige US-Präsident den Tech-Milliardär als "Bullshit Artist". Zurückhaltend übersetzt heiß das in etwa "jemand, der jede Menge Schwachsinn verzapft".
Anlass war die Ankündigung Musks, er werde Twitter doch nicht kaufen. Seine Begründung: Es gebe zu viele Fake-Accounts. Der reichste Mann des Planeten hatte sich eigentlich mit der Unternehmensführung geeinigt, Twitter für 44 Milliarden Dollar zu übernehmen.
"Elon wird Twitter nicht kaufen", sagte Trump. "Wo habt ihr das schon mal gehört? Von mir. Von mir." Musk habe sich selbst in Schwierigkeiten gebracht. Er selbst habe sich den Vertrag angesehen, behauptete Trump. Musk habe einen "richtig miesen Vertrag geschlossen. (…) Kein guter Vertrag." Was genau an der Vereinbarung so schlecht ist, sagte der Ex-Präsident nicht.
Trump wurde nach seiner Abwahl von Twitter verbannt - wo er Unwahrheiten, Desinformation und Verschwörungserzählungen verbreitete. Außerdem hatte er zum Sturm auf das Kapitol in Washington ermuntert. Trump hatte eine enorme Reichweite - auf Twitter folgten ihm fast 90 Millionen Accounts.
Trump wird wohl wieder antreten
Trump forderte seine Anhänger auf, sich bei dem von ihm gegründeten sozialen Netzwerk "Truth Social" anzumelden. Es sei "heiß wie eine Pistole". Das entspricht nicht ganz der Wahrheit: Trumps Netzwerk kommt dem Finanz-Portal Marketwatch zufolge jeden Tag auf rund eine halbe Million Nutzer. Bei Twitter sind es knapp 220 Millionen.
Musk hatte in Aussicht gestellt, nach der Übernahme Trump wieder twittern zu lassen. Doch der ehemalige Präsident lehnte ab.
Möglicherweise ist Trump beleidigt, weil Musk bei den zwei vergangenen Präsidentschaftswahlen offenbar nicht für ihn gestimmt hat. Der Tesla-Gründer hatte im Mai verkündet, er habe in der Vergangenheit die Demokraten gewählt. Doch diese seien eine Partei von Spaltung und Hass geworden. Deshalb werde er künftig für die Republikaner stimmen.
Dass Musk öffentlich erzählt, dass er lieber Hillary Clinton und Joe Biden gewählt hat, gefällt Trump überhaupt nicht. "Er hat neulich erzählt, ich habe niemals einen Republikaner gewählt", so Trump. Das sei ihm neu. "Er hat mir gesagt, dass er mich gewählt hat. Er ist ein Bullshit Artist und er wird [Twitter] nicht kaufen."
Derzeit sieht es so aus, als werde Trump 2024 erneut bei der Präsidentschaftswahl antreten. US-Medienberichten zufolge will er seine Kandidatur bis Ende des Monats ankündigen.
Quelle: ntv.de, jga